Zusammenfassung
“I do not think any of our country gentlemen would venture into Parliament if they were to meet a hundred Paddies” 58 — dies schrieb im Januar 1801 Lord Sheffield nach Inkrafttreten der Unionsakte (Norman 1973: 43). Seine Besorgnis entbehrte jeder Grundlage: Der Einzug der irischen Abgeordneten blieb ohne Folgen für die soziale Zusammensetzung des Unterhauses in Westminster. Iren wie Engländer gehörten gleichermaßen der Oberschicht an. Die Repräsentanten Irlands waren bis zur Katholikenemanzipation von 1829 alles andere als “Paddies”, ja nicht einmal deren Vertreter. Es handelte sich bei ihnen fast ausschließlich um protestantische Großgrundbesitzer, die die finanziellen Voraussetzungen des bestehenden Vermögenszensus erfüllten und sich sowohl den Unterhalt eines Hauses in London als auch die häufigen Reisen dorthin leisten konnten (wenn sie es nicht ohnehin vorzogen, die weitaus meiste Zeit in England zu verbringen). Viele von ihnen hatten gemeinsam mit ihren jetzigen englischen Parlamentskollegen respektable Public Schools wie Eton oder Harrow sowie anschließend die Universitäten von Oxford und Cambridge oder wenigstens das Dubliner Trinity College besucht. Keiner von ihnen war Katholik, denn der Mehrheit der irischen Bevölkerung war — wie den Katholiken im gesamten Königreich — der Einzug ins Parlament durch den vor der Einnahme des Sitzes zu leisten Suprematseid verwehrt.
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© 1982 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Murphy, D. (1982). Irische Parteipolitik im britischen politischen System. In: Die Entwicklung der politischen Parteien in Irland. Sozialwissenschaftliche Studien, vol 19. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93730-8_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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