Zusammenfassung
Das Deutsche Reich von 1871 etablierte einen prekären Parlamentarismus. Die Fürsten betrachteten sich nach wie vor als die eigentlichen Repräsentanten des Staatsvolkes, und von einem wirklichen parlamentarischen Regime konnte schon deshalb nicht die Rede sein, weil die Regierung nicht dem Vertrauen des Parlaments unterstand. Regierung und Verwaltung waren vom Vertrauen des Monarchen abhängig, und selbst das Reichsbudgetrecht hatte gegenüber den Länderbudgets keine Schlüsselfunktion. Damit blieb der Reichstag von 1871 noch hinter der Paulskirchenversammlung von 1848/49 zurück, die — wenn auch nur im Ausnahmezustand einer verfassunggebenden Versammlung — mit souveränen Befugnissen agierte.
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Literatur
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Röhrich, W. (1981). Die konstitutionellen Schwächen Deutschlands. In: Die repräsentative Demokratie. Studienbücher zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93725-4_4
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