Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel thematisiert im umgekehrten Sinne als die Mehrzahl der Studien in diesem Band den Zusammenhang zwischen Außenpolitik und Demokratisierung. Die Leitfrage lautet: Wie wirkte sich die Außenpolitik gegenüber dem sandinistischen Nicaragua auf den dortigen Demokratisierungsprozeß aus? Die Revolution, Juli 1979, sowie der Amtsantritt Violeta Chamorros, April 1990, markieren Anfang und Ende des Untersuchungszeitraums.
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Literatur
Vgl. hierzu die Beiträge von Süßdorf, E. und Grabendorff, W. in: Nuhn, H., 1985.
Damit ist nicht einem unerbittlich strengen Maßstab das Wort geredet; Gespür für Raum und Zeit ist angebracht Nicaragua entbehrt einer demokratischen Tradition und befand sich in den 80er Jahren in einer prekären innen- wie außenpolitischen Lage; der innersystemische und der regionale Vergleich ist für die Beurteilung der Demokratisierung notwendig. Jedoch wird ein Grundbestand an konsistenten Demokratiekriterien nicht zugunsten großzügiger kulturspezifischer Relativierungen des Demokratiebegriffes, etwa im Sinne Howard Wiardas (1980), aufgegeben, sondern vielmehr an ihnen gleichsam idealtypisch die nicaraguanische Wirklichkeit — das “Mehr oder Weniger” an politischer Demokratie — gemessen.
Exemplarisch hier das vielzitierte FSLN-Statement zum Thema Wahlen: “...(D)emocracia no es simplemente elecciones. Es algo más, mucho más. Para un revolucionario, para un sandinista, significa participación del pueblo en los asuntos políticos, económicos, sociales y culturales... (L)a democracia no empieza ni termina con las elecciones. Es un mito el querer reducir la democracia a esa condición.” (in: Patria Libre, August 1980, S.19)
Das Phänomen der Massenorganisationen bedarf einer eigenständigen Analyse; zu den dynamischen Beziehungen zwischen Staat, FSLN und Massenorganisationen siehe Serra, L., 1989.
Vgl. zu den Begriffen: Nohlen, D., 1988.
Vgl. zu den Begriffen: Serrano Caldera, A., 1989.
Corragio betrachtete die nicaraguanische Revolution als “... una experiencia que esá probando la posi-bilidad de articular simultáneamente la democracia politica con la transformatión social en favor de las mayorfas”(1985, S.34).
BMZ-Minister Warnke knüpfte noch im Juni 1989 die Wiederaufnahme der (1982 eingestellten) Entwicklungshilfe an freie Wahlen. Die Bundesregierung hatte nach 1982 einzig Wirbelsturm-Opfern geholfen und die technische Durchführung der Wahlen 1990 unterstützt
Der Einfluß auf Demokratisierungsprozesse darf selbstverständlich nicht einziges Kriterium für eine Gesamtbeurteilung von Außenpolitik sein.
Am deutlichsten wurde dies, als US-Außenminister Vance am 21. Juni von der OAS vergeblich die Entsendung interamerikanischer Truppen nach Nicaragua forderte.
Zur Politik Carters gegenüber dem sandinistischen (und somozistischen) Nicaragua vgl. vor allem Ber-mann, K., 1986, S.261 ff; Pastor, RA., 1987, S. 4 ff, 191 ff; Rediske, M., 1984, S.161 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.127ff.
Detailliert zu den Auflagen: Heitmann, H., 1989, S.106; Sullivan, M.P., 1987, S.4 ff.
Vgl. Edelman, M.; 1987, S.65; Heitmann, H., 1989, S.86.
Zur Ideologie und Krisenperzeption der Reagan-Regierung vgl. Krumwiede, H.-W., 1987, S.36 ff; Nuscheier, F., 1985, S.12 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.132 ff. Siehe auch die einschlägigen Erklärungen von Reagan vor und nach seiner Wahl.
Die vermeintliche Bedrohung der USA charakterisierte Franz Nuscheier treffend: “Die Drohpolitik der USA gegenüber Zentralamerika führt aufgrund vorgefaßter Schlußfolgerungen eine als Bedrohung wahrgenommene Lage herbei, die sie angeblich verhindern sollte,- self-fulfilling prophecy” (1985, S.17).
Innerhalb der Reagan-Administration war die außenpolitische Konzeption zu Beginn zwischen Befürwortern des containment und des rollback heftig umstritten; vgl. LeoGrande, W.M., 1986, S. 89 ff.
Zu den Wirtschaftssanktionen vgl. Barry, TVPreusch, D., 1986, S.286 ff.; Walker, T.P., 1985, S.175 ff.
Reste von Somozas Nationalgarde sammelten sich schon im Herbst 1979 in Honduras und operierten in verschiedenen Banden gegen die Sandinisten. Trotz vereinzelter Überfälle stellten sie jedoch bis Anfang 1981 nur eine geringe militärische Bedrohung dar. Vgl. u.a. Barry, D. et al., 1989, S.174 f; Dietrich, W., 19883,S.390ff.
Zum Aufbau der Contra als militärisches Instrument der USA vgl. Barry, D. et al., 1989, S.173 ff; Edelman, M., 1987, S.65 ff; Hippler, J., in: Greinacher, N. et al, 1986, S.117 ff; Pastor, R.A., 1987, S. 236 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.183 ff; Walker, T.-P., 1985, S.167 ff.
Die ARDE, die zu Beginn eine — von den USA angestrebte — Zusammenarbeit mit der FDN ablehnte, operierte von Costa Rica aus und war lediglich 1983/84 militärisch bedeutsam. Zur weiteren Entwicklung der Contra-Gruppen vgl. Dietrich, W., 19883, S.390 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.183 ff.
Detailliert dazu (und zu weiteren diplomatischen Kontakten): Gutman, R., 1984; LeoGrande, 1986; Smith, W.S., 1987, S.91 ff. Einen wesentlichen Grund für das Scheitern der Gespräche sehen die Autoren in der Haltung der Hardliner innerhalb der US-Administration.
Anfang 1985 bezeichnete Reagan die Contra als “democratic resistance” und “the moral equal of our Founding Fathers”. Zur gezielten antisandinistischen Propaganda der Reagan-Administration vgl. vor allem Parry, R./Kornbluh, P., 1988; Smith, W.S., 1987.
Für diese Aktionen und die Unterstützung der Contra wurden die USA vom Internationalen Gerichtshof am 27.6.1986 verurteilt Vgl. die deutsche Übersetzung des Urteils in: envfo, Nr.61/1986 (dt Ausgabe), S.33ff.
Zur “Mig-Affäre” vgl. envfo, Nr.41/1984 (dt Ausgabe), S.l 1 f und Nr.42/1984, S.2 ff.
Ausführlicher hierzu: Gorostiaga, X. et al., 1988, S.385; Hippler, J., in: Greinacher, N. et al., 1986, S.122, 126 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S. 202 f.
Zu diesen Entscheidungen vgl. Sullivan, MP., 1987, S.l 8 ff.
Die Aufklärung u.a. dieser Vorfälle löste die sogenannte Iran-Contra-Affäre aus; vgl. Parry, RVKornbluh.P., 1988, S.3ff.
Obwohl der Außenhandel mit den USA von 1980–1984 um über 50% zurückging, waren die USA bis zur Verhängung des Embargos der wichtigste Handelspartner Nicaraguas; vgl. Statistisches Bundesamt: Länderbericht Nicaragua 1988, Stuttgart/Mainz, 1988, S.48 f.
Siehe ausführlich zur Einflußnahme der USA auf die Wahlen: LASA, 1985 ; WOLA et al., 1984.
Hierzu und allgemein zur Politik der USA gegenüber den regionalen Friedensbemühungen vgl. Kapitel 2.2.
Im Februar 1985 bekannte sich Reagan erstmals öffentlich zu dem Ziel, die Sandinisten von der Macht zu vertreiben; vgl. LeoGrande, W.M., 1986, S.110.
Zu diesen Kongreßentscheidungen vgl. Dietrich, W., 19883, S. 352, 377; Sullivan, M.P., 1987, S.24 ff.
Vgl. Gorostiaga, X. et al., 1988, S.377 f; Kaufman Purcell, S., 1987, S.120 f; Rediske, M., 1986, S.245 ff, 256.
Analysen zur ökonomischen Entwicklung des Landes und zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Politik bieten insbesondere der Sammelband von Spalding, R.J., 1987, sowie Arana, M. et al., 1987; Barry, T./ Preusch, D., 1986, S.285 ff; Bulmer-Thomas, V., 1987, S.230 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.202 ff; Vilas, C.M., 1989. Die direkten und indirekten Kriegsschäden bis 1986 wurden auf 3,6 Mrd. US-$ geschätzt. Schätzungen der nicaraguanischen Regierung belaufen sich auf 12 Mrd. US-$ (vgl. Vilas, C.M.,1989, S.85, S.96).
Vgl. Parry, R./Kornbluh, P., 1988, S.27; Sullivan, M.P., 1987, S.28. Einschließlich geheimer Gelder der CIA erhöhte sich der Gesamtumfang der Hilfe auf bis zu 500 Mio. US-$, vgl. Krumwiede, H.-W., 1987, S.68.
Z.B. die mehrtägige Einnahme von vier Städten, der Abschuß von 25 Hubschraubern, das Operieren von 16000 Contras innerhalb Nicaraguas; vgl. Kaufman Purcell, S., 1987, S.121 ff.; Robinson, L., 1988, S.608.
Zu den Auswirkungen der Iran-Contra-Affäre siehe vor allem Kurtenbach, S., 1988, S.189 ff. Zu beachten ist weiterhin, daß die Demokraten ab November 1986 in beiden Häusern des US-Kongresses über eine deutliche Mehrheit verfügten.
Weitere Indizien waren u.a.: die Entsendung von 3200 Soldaten nach Honduras aufgrund einer angeblichen sandinistischen Invasion (März 1988), die Verlängerung des Handelsembargos, schließlich die Aussagen des Sprechers des Repräsentantenhauses Wright, die (HA habe versucht, die Sandinisten zu Repressionen zu provozieren, vgl. Latin American Regional Reports Southern Cone, 27.10.1988.
Mit massiver Unterstützung der USA und Honduras’ konnte sich innerhalb der FDN die Gruppe um Militärchef Bermudez durchsetzen, die das Abkommen strikt ablehnte; vgl. Latin American Regional Reports Mexiko and Central America, 9.6.1988. Zur militärischen Lage und dem internen Contra-Streit vgl. auch: ebd. 18.8. und 22.9.1988; Heitmann, H., 1989, S.102; Millett, R.L., 1990, S.21.
Als Belege: Die Hyperinflation erreichte 1988 33 600%, das Realeinkommen sank seit 1980 um 90%, die industrielle Produktion fiel um 30%; vgl. die regelmäßigen Entwicklungsberichte der CEPAL; Moreno, D., 1988; Vilas, CM., 1989. Zum Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und Destabilisie-rungspolitik der USA schrieb Booth 1987: “To evaluate the economic impact of the war is difficult, but even some of the regime’s harshest critics, including the opposition business group, the ... COSEP, acknowledge that the war and U.S. trade and credit embargoes accounted for most of Nicaragua’s economic problems in 1987” (1989, S.362). Ähnlich urteilen: Arana, M. et al., 1987, S.101, S.114; Gibson, B., in: Spalding, R.J., 1987, S.34, S.41; Gorostiaga, X. et al., 1988, S.385.
Zur Zweiparteien-Vereinbarung: Latin American Regional Reports Mexico and Central America, 4.5.1989; Sarti, C., 1989, S.l ff.
Laut envfo nahmen die Überfalle Mitte 1989 sogar zu; vgl. Nr. 101/1989 (dt. Ausgabe), S.2 ff.
Außenminister Baker nannte als Bedingungen: freie Wahlen, bei deren Beurteilung sich die USA nicht auf unabhängige Beobachter verlassen würden, eine längere Periode guter Führung ohne Unterstützung der FMLN sowie politischen Pluralismus.
Die Parteien der UNO wurden durch Beratung und mit mehreren Mio. US-$ finanziell unterstützt; vgl. Millett, R.L., 1990, S.36.
Der Umfang der lateinamerikanischen Darlehen (ohne Cuba) sank von 332 Mio. US-$ (1981) über 84 Mio. (1983) auf 5,3 Mio. (1985); vgl. (umgerechnet) Stahler-Sholk, R., in: Spalding, R.J., 1987, S.162. Venezuela stellte 1982, Mexiko 1985 die Öllieferungen ein.
Januar 1982 gründeten Costa Rica, El Salvador und Honduras die Comunidad Democritica Centroamericana und im Oktober desselben Jahres unter der Leitung der USA gemeinsam mit weiteren Staaten der Region den Foro pro Paz y Democracia. Zu beachten ist jedoch: Die weitgehend an den USA orientierte Außenpolitik El Salvadors und Honduras’ unterschied sich von der Costa Ricas, das eigen-standiger agierte. Zur Politik der Zentralamerikaner gegenüber Nicaragua: Barry, D. et al., 1989, S.163 ff; Dietrich, W., 19883, S.363 ff; Durán, E., 1988, S.166 f; Eguizaábel, C., 1988; Vanderlaan, M.B., 1986, S.217 ff. sowie Estudios Sociales Centroamericanos, (San José) 1987, Nr.43 (Themenausgabe).
Allerdings trat Guatemala im Oktober 1983 dem (wiederbelebten) Verteidigungsbündnis CONDECA bei, das offensichtlich gegen Nicaragua gerichtet war.
Zur Chronologie und Dokumentation des Contadora-Prozesses vgl. vor allem den Sammelband von Bagley, B.M., 1987; Dietrich, W., 1990; Durän, E., 1988; Kurtenbach, S., 1986, sowie: Lateinamerika. Analysen, Daten, Dokumentation, Beiheft 3, (Hamburg) 1988; Panorama centroamericano. Temas y documentes de debate, Nr.8–9, (Guatemala) 1987.
Die Verwirklichung der sicherheitspolitischen Forderungen hätte die Präsenz der USA in der Region erheblich eingeschränkt und eine Schließung der Contra-Lager bedeutet
Dazu und allgemein zur US-Politik gegenüber Contadora vgl. Best, E., 1987, S.80 ff; LeoGrande, W.M., 1986, S.98 ff; Smith, W.S., 1987, S.97 ff. Im Oktober 1984 stellte der Nationale Sicherheitsrat der USA in einem geheimen Memorandum fest “We have effectively blocked Contadora group efforts to impose a second draft of the Revised Contadora Act” (zitiert nach Smith, W.S., 1987, S.98).
Contactera wurde u.a. unterstützt von UNO, OAS, EG, Blockfreienbewegung, Sozialistischer Internationale.
Kurtenbach schrieb: “Die ... Schwächung der Reagan-Administration durch die Iran-Contra-Affäre war ein wesentlicher Faktor, der die Unterzeichnung des Abkommens ermöglichte” (1988, S.193).
Just einen Tag vor dem Gipfel legten Reagan und der Sprecher des Repräsentantenhauses Wright einen eigenen Plan vor, der sich nur auf Nicaragua bezog, von den Präsidenten jedoch nicht behandelt wurde; zu diesem Plan vgl. Kurtenbach, S., 1988, S.191 f.
Vgl.”El acuerdo de Guatemala”, in: Lateinamerika. Analysen, Daten, Dokumentation, Beiheft 3,1988. Zum Eriedensabkommen vgl. außerdem: Dietrich, W., 1990; Kaufman Purcell, S., 1987; Krumwiede, H.-W., 1988; Kurtenbach, S., 1988; Robinson, L., 1988; Tinoco, V.H., 1989. Der Friedensprozeß zwischen 1987 und Dezember 1988 ist ausführlich dokumentiert in: Panorama centroamericano. Temas y documentes de debate, Nr.l 1–12 (1987) und Nr.17–18 (1988).
Vor allem bezüglich der Aufhebung des Ausnahmezustandes wurde im Vorfeld und während des Esqui-pulas-in-Treffens erheblicher Druck ausgeübt; vgl. envîo, Nr. 80/1988 (dt Ausgabe), S.l ff sowie Gabriel, L., 19882, S.300 ff.
Vgl. “Erklärung von Esquipulas III” und den Abschlußbericht der Verifiziemngskommission in: envîo, Nr. 80/1988 (dt. Ausgabe), S.40 ff.
Vgl. “Erklärung von Costa del Sol”, in: Europa-Archiv 8/1989, S. D 232 ff.
Vgl. “Abkommen von Tela”, Demobilisierungsplan und Vereinbarung zwischen Nicaragua und Honduras, in: envío, Nr.98/1989 (dt. Ausgabe), S.27 ff. Die USA übten starken Druck aus, um den Beschluß zu verhindern. So fror Washington einen 70 Mio. US-$ Kredit an Honduras ein , vgl. ebd, S.l3 f.
Die sozialistischen Staaten verfügten weiterhin über — im Falle Nicaraguas relativ unbedeutende — parteipolitische Einflußmöglichkeiten; vgl. Rothenberg, M., 1984, S.135 f.
Vgl. Dietrich, W., 19883, S.357 f. Das Pentagon gibt für 1980 bis 1985 580 Mio. US-$, für 1986 600 Mio. an; vgl. Desjeans, M./Clement, P., 1987, S.225. Zur Militärhilfepolitik der UdSSR vgl. insbesondere Yopo, B., 1987, S.7 ff.
Deutlich beschrieb dies Jaguaribe: “It was the increasingly aggressive position of the Reagan Administration that led the Soviet camp, at the desperate request of the Nicaraguan government, confronted with the imminence of an American intervention, to supply them with military equipment and advisers” (1985, S.179). In diesem Sinne argumentierten u.a. auch Bischof, H., in: Grabendorff, W. et al., 1984, S.234; Dietrich, W., 19883, S.358 f.; Yopo, B., 1987, S.5.
Vgl. Krause, J., 1985, S.369; Rothenberg, M., 1984, S.140; Whelan, J.G./Dixon, M.J., 1986, S.332; Yopo, B., 1987, S.9.
Nach Rothenberg, M., 1984, S.134 f.: 70 sowjetische und 400 cubanische Militärberater. Vgl. auch Close, D., 1988, S.173.
Umgerechnet aus: Stahler-Sholk, R., in: Spalding, R.J., 1987, S.162. Danach lag die vereinbarte Hilfe 1980 bei 45 Mio. US-$, von 1981–1984 zwischen 132 und 222 Mio. US-$.
1986 wurden 46% der Importe (Importe insgesamt 761 Mio. US-$) und 12,3% der Exporte (226 Mio.) mit dem COMECON abgewickelt 1981 waren es 3,3% der Importe und 5,6% der Exporte, vgl. Statistisches Bundesamt Länderbericht Nicaragua 1988, Stuttgart/Mainz 1988, S.46 ff.
Vgl. Bischof, H., in: Grabendorff, W., et al, 1984, S.235; Krumwiede, H.-W., 1987, S.96 f; Miller, P., 1989, S.193 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.257 f.
Vgl. u.a. Berman, K., 1986, S.271; Krauss, C., 1986, S.578; Krumwiede, H.W., 1987, S.106.
Vgl. Best, E., 1987, S.52; Gabriel, L., 19882, S.253.
Vgl. Best, E., 1987, S.81. Zur Politik Cubas gegenüber Nicaragua vgl. Dietrich, W., 19883, S.359 ff; Miller, N., 1989, S.57, 117 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.248 ff.
Zur sowjetischen Nicaragua-Politik der “riesgos calculados” (Yopo, B., 1987, S.19) vgl. ebd, S.6 ff; Desjeans, M./Clement, P., 1987, S.223 ff.; Miller, N., 1989, S.118, 192 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S.257 ff; Whelan, J.G.J Dixon, M.J., 1986, S.335 ff.
Zu diesen Anzeichen vgl. Miller, N., 1989, S.210 f, 215 f; vgl. auch envio, Nr. 79/1988 (dt. Ausgabe), S.17 ff.
Vilas (1989, S.92) konstatierte für die letzten Jahre eine Abnahme der Präsenz der RGW-Staaten, z. B. in der Zahl ihrer Berater.
Zur Nicaragua-Politik der SI: Dietrich, W., 19883, S.383 ff; Krumwiede, H.-W./Dill, G.W., in: Nuhn, H., 1985, S.92 ff; Seidelmann, R., 1985, S.147 ff.
Von 1981–1986 erhöhte sich der Anteil der EG an den nicaraguanischen Importen von 11,4% auf 19,3%, an den Exporten von 20% auf 54%; diese sanken 1987 jedoch auf 39%. Vgl. Moreno, D., 1988, S.431; Statistisches Bundesamt: Länderbericht Nicaragua 1988, Stuttgart/Mainz 1988, S.48 f.
Dokumentiert in: Panorama centroamericano. Temas y documentes de debate, (Guatemala) 1989, Nr.22.
Die Darlehen waren 1985 mit 107 Mio. US-$ am höchsten; vgl. (umgerechnet) Stahler-Sholk, R., in: Spalding, R.J., 1987, S.162. Die EG-Gelder, vor allem Nahrungsmittelhilfen, beliefen sich 1986 auf 21,8 Mio. ECU (1987: 21,4 Mio.). Zum Sinken der Kapitalhilfe: Booth, J.A., 1989, S.371; Moreno, D., 1988, S.431.
Vgl. u.a. Bodemer, K., 1987, S.68 ff; Krumwiede, H.-W./Dill, G.W., in: Nuhn, H., 1985, S.88 ff; Vanderlaan, M.B., 1986, S. 252 ff. Es bestand auch weitgehende Übereinstimmung über die Ursachen der Zentralamerika-Krise, die als Ausdruck der politischen und sozioökonomischen Verhältnisse perzipiert wurden; vgl. Grabendorff, W., in: ebd. et al., 1984, S.285 ff; Pierre, A.J., 1985.
Zum letzten Punkt vgl. Bodemer, K., 1987, S.73 f, 87, 125.
Zur Nicaragua-Politik der BRD vgl. Bodemer, K., 1987, S.87 ff, 115 f, 152 f; Dietrich, W., 19883, S.389 f; Schwarz, AVErnst, M., 1985, S.29 ff.
Vgl. Vilas, C.M., 1989, S.92; vgl. auch Krumwiede, H.-W./Nolte, D., 1989, S.45.
Krumwiede, H.-W./ Nolte, D. 1989, S.39. David Close geht noch weiter, indem er schreibt “Prerevolutionary Nicaragua knew neither liberal democracy nor even constitutional government” (1988, S.107).
Einen kompakten historischen wie zeitgenössischen Überblick über Politik und Gesellschaft in Nicaragua geben Close, D., 1988, Dietrich, W., 19883 sowie Niess, F., 1987. Zu den Wahlen in historischer Perspektive vgl. Torres-Rivas, E., 1987, S.77–93.
Zu der Revolution vgl. vor allem Rediske, M., 1984.
Zur Kabinettszusammensetzung vor und nach den Umbildungen siehe: Torres, R.M./Coraggio, J.L., 1987, S.135, S.139.
Eine exakte Auflistung der Parteien und Organisationen, die im Staatsrat vertreten waren, findet sich bei Close, D., 1988, S.200 f. Zur Besetzung der staatlichen Institutionen vgl. auch Dietrich, W., 1988 , S.190 ff.; Niess, F. 1987, S.423 ff.; Wolf, U., 1985, S.197 ff.
Diesbezügliche Auflistungen finden sich u.a. bei Gormann, S.M., 1984, S.562, und Booth, JA., 1989, S.365.
Mitglieder: Daniel Ortega (Staatspräsident), Bayardo Arce, Tomás Borge (Innenminister), Humberto Ortega (Verteidigungsminister), Jaime Wheelock (Agrarminister).
So die Wahlberichte der Latin American Studies Association, des Washington Office on Latin America, niederländischer und kanadischer Beobachterteams, der Irish Inter-Parliamentary Delegation, der British Parliamentary Delegation sowie der schwedischen Regierungsdelegation; vgl. auch Close, D., 1988; Garber, L., 1988; Hemisphere Initiatives, 1989, Krumwiede, H.-W., 1986, Latin American Regional Reports Mexico & Central America vom 11.1.1985, Wise, M.B. 1989. Allerdings ist festzuhalten, daß die Wahlbeobachtung 1984 — im Gegensatz zu 1990 — nur punktuell erfolgte.
Zum Wahlsystem vgl. Nohlen, D., 1984, sowie das Wahlgesetz in seiner endgültigen Fassung.
Partido Liberal Constitucionalista, Partido Social Cristiano, Partido Social Democrático.
Zu den näheren Umständen vgl. LASA, 1985; WOLA et al., 1984.
Die Prozentangaben wurden auf die gültigen Stimmen bezogen. Eine Berechnung darüber hinaus auf Grundlage der abgegebenen Stimmen oder gar der eingeschriebenen Wahlberechtigten (so einige Kritiker der Sandinisten) ist gemäß internationalen Standards nicht üblich und dient eher politischen denn analytischen Zwecken.
Abgedruckt in: La Gaceta, Diario Oficial, 7.1.1987.
Exemplarisch hier: Ortiz Ortiz, E., 1987.
Fuchs, J., 1988, S.718. Jochen Fuchs faßt in dem Artikel griffig die Verfassungsgeschichte Nicaraguas zusammen.
Ausführlicher zu Verfassung und Verfassungsentwicklung: Fuchs, J., 1988; Lobel, J., 1988; Reding, A., 1987, Wise, M.B., 1989.
Zur kurzen Beschreibung dieser Parteien siehe den Bericht der Hemisphere Initiative, 1989, S.23 f.
Neben Beobachterteams der UN und der OAS waren zahlreiche andere anwesend; eine diesbezügliche Auflistung findet sich in dem zweiten UN-Beobachterbericht.
Zur Bewertung des Wahlprozesses siehe vor allem die Berichte der UN- und der OAS-Beobachterdele-gationen.
Vgl. hierzu aus unterschiedlichen Blickwinkeln Gorostiaga, X., 1990; Nohlen, D., 1990.
Als Primärquellen für dieses Kapitel dienten die einschlägigen Nicaragua-Berichte von Americas Watch, Amnesty International, der Inter-American Commission on Human Rights (der OAS), dem Lawyers Committee for Human Rights sowie des Washington Office on Latin America.
Wie bereits erwähnt, werden diese (strengen) Kriterien gleichsam idealtypisch verwandt, um an ihnen die Wirklichkeit zu messen. Zu beachten ist, daß Nicaragua — analog zu anderen lateinamerikanischen Ländern — einer rechtsstaatlichen Tradition im hiesigen Sinne entbehrt
“Amnesty International was... concerned, that some of the articles of the Public Order Law, particularly those relating to conspiracy and the dissemination of anti-government manifestos and propaganda, are loosley defined and provided a basis for the prosecution of government critics who had neither used nor advocated violence” (Amnesty International: Nicaragua, the Human Rights Record 1986–1989: Update, London 1989, S.2); vgl. auch Kapitel 3.3.
Eine Auflistung der von Somoza bzw. den Sandinisten anerkannten Menschenrechtsabkommen findet sich bei Dietrich, W., 19883, S.325 f.
Auf diese Rechte konzentrieren sich die Aussagen in diesem Kapitel.
Vgl. Anmerkung 101.
Vgl. zu dieser Phase vor allem: Wolf, U., 1985.
Die Menschenrechtsakte Nicaraguas, in: envfo, Nr.76/1987 (dt Ausgabe), S.38.; vgl. auch die Einschätzung von Reding, A., 1987, S.264.
Vgl. hinsichtlich der Zuspitzung des Konflikts 1985/1986: Latin American Regional Reports Mexico & Central America, 17.6.1986.
Die Ausweisungen entbehrten der rechtlichen Grundlage — vgl. envfo, Nr.76/1987 (dt Ausgabe), S.37 -und stießen international auf heftige Kritik. Dabei wird geflissentlich übersehen, daß Caballo und Vega kaum verdeckt mit den Contras sympathisierten, und daß nicht zuletzt die katholische Amtskirche den Konflikt mit dem Staat vorantrieb; akzentuiert stellte dies Dietrich, W., 1988 , S.248 ff. dar. John A. Booth stellte fest “By 1985, various elements of the domestic opposition within Nicaragua — including leaders of the CD, the private sector and the Catholic hierarchy — had openly revealed their sympathies toward and links with the armed counterrevolutionaries...” (1986, S.406).
Einzelheiten sind gut dokumentiert in den Wahlberichten: LASA, 1985; WOLA et al., 1984.
Zu dem politischen Kontext 1989 vgl. beispielsweise die Wahlberichte: Hemisphere Initiatives, 1989; República de Venezuela, 1989.
“‘öffnende Wahlen’ sind weder vollends freiheitlich demokratisch noch autoritär. Sie finden in teilweise autoritären oder semi-autoritären Kontexten statt An sie wird aber bereits die Anforderung von freien Wahlen im Sinne von geheimer Stimmabgabe, ordnungsgemäßer Wahlorganisation und ungefälschten Ergebnissen gestellt Mit ihnen verwandeln sich die politischen Systemstrukturen erst in Richtung auf eine pluralistische Demokratie, setzen diese aber nicht voraus” (Nohlen, D., 1990, S.3).
Zu beachten ist, daß die FSLN-Führung ideologisch heterogen war. Akzentuiert stellten dies Dietrich, W., 19883, S.225 ff. und Gabriel, L., 198827 S.189 ff., 211 f. dar. So ist es fragwürdig, einzig (womöglich inoffizielle) Stellungnahmen (lange Zeit) radikalerer contondantes (wie etwa von Tomás Borge oder Bayardo Arce) zu kolportieren, um daraus die “wahren Absichten” der Sandinisten abzuleiten.
So schrieb Leo Gabriel (19882, S.213): “Das Fehlen einer scharf umrissenen ideologischen Definition des revolutionären Prozesses entspringt aber nicht nur dem inneren Spannungsverhältnis zwischen den Contondantes. Es läßt sich des weiteren nicht nur mit der außenpolitischen Strategie der Sandinisten erklären, das neue Nicaragua durch das Weglassen gewisser Symbolwörter wie ‘Sozialismus’ oder ‘ Proletariat’ aus dem Ost-West-Konflikt herauszuhalten: Es sind in erster Linie die an der sandinistischen Basis feststellbaren Bewußtseinsstrukturen, die sich gegen die Einordnung in eines der bestehenden ideologischen Systeme sträuben.” David Close (1988, S.144) stellte allerdings klar: “Though the Sandi-nista state adheres to neither the Marxist-Leninist nor the liberal-pluralist model, its machinery and practices bear more resemblance to the latter, while its original aims were close to the former.”
Deutlich wies Rediske (1986, S.254 ff.) darauf hin: “Überlebt hat die sandinistische Revolution mit einer Politik, die oft differenziert, oft auch widersprüchlich, immer jedoch flexibel auf die sich schnell ändernden Rahmenbedingungen und die Politik von Gegnern und Verbündeten reagiert”. Und John A. Booth (1986, S.405) resümierte: “An examination of the regime reveals that the Sandinista government is politically more flexible and economically less inept its detractors admit”. 117 So auch Dietrich, W., 19883, S.196 f., S. 227; Pastor, R.A., 1987, S.238, S.269; Walker, T., 1985, S.171.
Ein Report des Council on Hemisphere Affairs bezeichnete die Contras als “worst human-rights violators in Latin America”; vgl. Barry, T/Preusch, D., 1986, S.277. Studien von Americas Watch, dem Lawyer Committee for International Human Rights und WOLA beschreiben eindringlich Details grausamen Contra-Terrors.
Vgl. U.S. Department of State: Inter-American Series, (Washington) 1985, Nr.l 18.
Vgl. Barry, T./Preusch, D., 1986, S.273; Gabriel, L., 19882, S.254; Torres, EV Corragio, J.L., 1987, S.45, WOLA et al., 1984, S.16.
Vgl. hierzu vor allem die treffende Analyse von Krumwiede, H.-W., 1987, S.93 ff., S.164.; siehe auch Kapitel 2.3.
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Krennerich, M., Weyers, S. (1991). Die internationalen Determinanten der Demokratisierung in Nicaragua. In: Nohlen, D., Fernández, M., van Klaveren, A. (eds) Demokratie und Außenpolitik in Lateinamerika. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93722-3_7
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