Zusammenfassung
Während sich in der SBZ eine einheitliche sozialdemokratische Parteiorganisation schon seit Juni 1945 zu entwickeln begann, erlaubten die Westmächte zunächst weder einen zonalen Zusammenschluß noch gestatteten sie die Kooperation der verschiedenen sozialdemokratischen Partei-Initiativen innerhalb des westlichen Besatzungsgebietes. Daß es dem Mitte April in Hannover gegründeten „Büro Schumacher“ dennoch gelang, noch unter diesen restriktiven Bedingungen eine überregionale Verständigung der Initiativ-Kreise einzuleiten, resultierte vor allem aus der Unterstützung, die Kurt Schumacher von der britischen Militär-Regierung erfuhr. Und diese Unterstützung wiederum verdankte er der Tatsache, daß der eng mit der britischen Labour Party liierte Londoner Exil-Parteivorstand (PV) der SPD (damals Sopade) den 1944 aus dem KZ zurückgekehrten und 1945 energisch publizistisch-agitatorisch hervortretenden ehemaligen sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten rasch als Repräsentanten der Sozialdemokratie im Lande anerkannt hatte. Diese doppelte Absicherung seiner Position trug dazu bei, daß Schumacher seinen Führungsanspruch schnell durchsetzen konnte.
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Literatur
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Schmollinger, H.W., Staritz, D. (1980). Zur Entwicklung der Arbeiterparteien in den Westzonen (1945–1949). In: Staritz, D. (eds) Das Parteiensystem der Bundesrepublik. Uni-Taschenbücher, vol 577. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93720-9_7
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