Zusammenfassung
Das Jahr 1969 brachte eine Zäsur in der Entwicklung des (bundes) deutschen Parteiensystems, und das in zweifacher Hinsicht: Es gelang der SPD zum erstenmal nach 39 Jahren wieder, die Regierungsführung zu übernehmen (im März 1930 war der zwei Jahre lang einer großen Koalition vorstehende Reichskanzler Müller zurückgetreten); außerdem hatte es noch nie in der deutschen Geschichte eine Regierungskoalition gegeben, die sich allein aus Sozialdemokraten und Liberalen zusammensetzte — eine Koalitionskombination, die nur durch eine fast selbstmörderische Politik der damaligen FDP-Führung unter Walter Scheel. zustande gekommen war. Beide Ereignisse sollten sich als durchaus problematisch für das parlamentarische Regierungssystem erweisen, dessen Kennzeichnung doch gerade darin besteht, den Wechsel der Parteien in der Ausübung der staatlich-politischen Herrschaft durch (Wahl-)Legitimation zu ermöglichen. Aber das, was für etliche westliche Staaten normal ist, ist in der deutschen Geschichte mit besonderen Hypotheken belastet.
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Literatur
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Fenner, C. (1980). Das Parteiensystem seit 1969 — Normalisierung und Polarisierung. In: Staritz, D. (eds) Das Parteiensystem der Bundesrepublik. Uni-Taschenbücher, vol 577. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93720-9_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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