Zusammenfassung
Die Aufstellung von Kandidaten für den Gemeinderat ist ebenso eine wichtige Aufgabe lokaler Parteiorganisationen wie ein notwendiger Beitrag zur kommunalen Selbstverwaltung. Von daher liegt unser Thema im Schnittpunkt der von der Gemeindesoziologie und der empirischen Parteienforschung zu bearbeitenden Problemfelder. Wer allerdings von der verstärkten Hinwendung der Parteien zur Kommunalpolitik und der Sozialwissenschaft zur lokalen Politikforschung eine stärkere Beachtung dieses Gegenstandes erwartet hätte, wird enttäuscht.
Die Daten für diese Arbeit wurden im Rahmen des Projekts „Sozialer und politischer Wandel in Oldenburg/Ostfriesland“ an der Universität Oldenburg erhoben. Das Projekt wird gefördert mit Hilfe von Forschungsmitteln des Landes Niedersachsen.
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Literatur
So etwa Renate Mayntz: Parteigruppen in der Großstadt. Untersuchungen in einem Berliner Kreisverband der CDU, Köln 1959, insb. S. 64 ff.;
Karl-Heinz Naßmacher: Funktionen politischen Personals in lokalen Vertretungskörperschaften (Kommunalparlamenten), in: ZParl, 1973, S. 550 ff.;
Jörg Ueltzhöffer: Die kommunale Machtelite und der politische Willensbildungsprozeß in der Gemeinde, in: Kommunalpolitik, hrsg. v. Hans-Georg Wehling, Hamburg 1975, S. 95 ff., insb. S. 114–117; Peter Seibt u.a.: Kommunalpolitik konkret, Projekt an der Universität Bremen.
Terry N. Clark: Community Structure, Decision-Making, Budget Expenditure, and Urban Renewal in 51 American Communities, in: Community Politics, hrsg. v. CM. Bonjean, T.N. Clark, R.L. Lineberry, New York — London 1971, S. 294.
Vgl. Gemeindestatistik Niedersachsen 1970, Teil 2: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Heft 8 (= Statistik von Nieder Sachsen, Bd. 193), hrsg. v. Niedersächsischen Landesverwaltungsamt, Hannover 1973, S. 12, 15, 17, 25.
M. Rainer Lepsius: Parteiensystem und Sozialstruktur, in: Die deutschen Parteien vor 1918, hrsg. v. Gerhard Albert Ritter, Köln 1973, S. 68, 71. — Für die Verhältnisse im ähnlich strukturierten Raum Heilbronn s. Hans D. Klingemann: Bestimmungsgründe der Wahlentscheidung, Meisenheim 1969, insb. S. 49–58.
Vgl. hierzu Günther Franz: Die politischen Wahlen in Niedersachsen 1867–1949, Bremen 1951, S. 262.
Bei der Bundestagswahl 1976 lag die FDP in Westerstede mit einem Zweitstimm-anteil von 17,5% noch immer deutlich über ihrem Landes- und Bundesdurchschnitt.
Vgl. Karl Rohe: Liberalismus und soziale Struktur, in: liberal, 1976, S. 48, 115.
Vgl. Renate Mayntz: Lokale Parteigruppen in der kleinen Gemeinde, in: ZfP, 1955, S. 69;
Heino Kaack: Die Basis der Parteien, in: ZParl, 1971, S. 27 (bzw. Geschichte und Struktur des deutschen Parteiensystems, Opladen 1971, S. 473); Gerhard Lehmbruch: Der Januskopf der Ortsparteien, in: Der Bürger im Staat, Heft 1/1975, S. 5.
Lehmbruch, ebd., S. 4.
Die Bedeutung dieses Kriteriums betont Ulrich Matthée: Elitenbildung in der kommunalen Politik, phil. Diss. Kiel 1967, S. 102 ff.
Herbert Schneider: Lokalpolitik in einer Landgemeinde, in: aus politik und Zeitgeschichte, B 3/1977, S. 27; anschaulich insb.
Albert Jakob: Das Ende der Dorfpolitik, in: Der Bürger im Staat, Heft 1/1975, S. 26 f., 30 f. (wieder abgedruckt unter den Autorennamen Utz Jeggle/AlbertMen, Die Dorfgemeinschaft als Not-und Terrorzusammenhang, in diesem Reader)
vgl. auch Renate Pflaum: Politische Führung und politische Beteiligung als Ausdruck gemeindlicher Selbstgestaltung, in: Das Dorf im Spannungsfeld industrieller Entwicklung, hrsg. v. Gerhard Wurzbacher, Stuttgart 1954, S. 266 ff.
So erhalten etwa die örtlichen Parteivorsitzenden in beiden Städten aussichtsreiche Listenplätze unabhängig von ihrer Verankerung im lokalen Vereinswesen.
Mayntz, a.a.O., S. 69.
Wahlanzeige der F.D.P., in: Westersteder Umschau, 12. Jg., Oktober 1976, Ausg. 8.
Mayntz, a.a.O., S. 70.
Protokollierte Interviews mit örtlichen Spitzenkandidaten und Parteifunktionären im Herbst 1976.
S.d. Naßmacher, a.a.O. (Anm. 2), S. 552, ff.
Mayntz, a.a.O., S. 70.
Vgl. Matthée, a.a.O., S. 66.
Für eine vergleichbare (wenn auch anders aufgewiesene) Situation der SPD in weiten Teilen Baden-Württembergs (und Bayerns) s. Uli Maurer: Sozialdemokratie in Süddeutschland — fremde Partei?, in: Die Neue Gesellschaft, 1977, S. 511 ff.
Eine andere Gemeinde, in der ebenfalls die SPD als Zuwandererpartei anzusehen ist, während CDU und FDP um die Rolle der Milieupartei ringen, untersucht Pflaum, a.a.O., insb. S. 253 f., 256, 270.
Ein ähnlicher Prozeß liegt der von Robert A. Dahl: Who governs? Democracy and Power in an American City, New Haven und London 1961, S. 32–51, beschriebenen Integration der irischen und italienischen Einwanderer in New Haven zugrunde.
Vgl. Benita Luckmann: Politik in einer deutschen Kleinstadt, Stuttgart 1970, S. 134,142.
Voraussetzung dafür ist allerdings, daß das Wahlverfahren den Wählern die Möglichkeit bietet, durch ihre Stimmabgabe nicht nur die Zahl der auf einen Wahlvorschlag entfallenden Mandate, sondern auch deren Zuweisung an bestimmte Kandidaten zu beeinflussen. Dies ist in Niedersachsen (wie in Baden-Württemberg) der Fall. Vgl. §§ 30, 36, 37 NKWG i.d.F. v. 24. Januar 1972 (GVB1. 1972, S. 27).
Erste Einsichten zu diesem Zusammenhang ergaben sich im Arbeitsvorhaben „Wahlkampf und Wahlverhalten in der Kommunalwahl 1976“an der Universität Oldenburg, vgl. Herbert Hagedorn: Die Kandidatenaufstellung zur Stadtratswahl 1976 in Cloppenburg, S. 8 f., 11 f. und Horst-Dieter Hinrichs: Die Kandidatenaufstellung zur Gemeinderatswahl 1976 in Westerstede“, S. 2–7, 12 (Wintersemester 1976/77).
Protokolliertes Interview mit einem örtlichen Spitzenkandidaten im Herbst 1976.
Jakob, a.a.O., S. 31 (vgl. Anm. 12); vgl. auch Pflaum, a.a.O., S. 238, 247.
Berücksichtigt man, daß in den Siedlungskernen die Abgrenzung der Stimmbezirke häufig nachbarschaftliche Zusammenhänge zerschneidet, dann ist zumindest in Cloppenburg der tatsächlich erreichte Grad der Abdeckung noch höher einzuschätzen.
Luckmann (a.a.O., S. 141) stellt die historisch entstandene ökologische Einheit und den Wandel der städtischen Gesellschaft als Grundlage zweier im Gemeinderat vertretener ideologischer Gundströmungen einander gegenüber, verzichtet allerdings darauf, diese konkreten Parteien zuzuordnen.
Nur diese Wahl fand ohne Wahlbezirke statt, so daß theoretisch alle Wahlberechtigten dem jeweiligen langjährigen Bürgermeister eine persönliche Stimme geben konnten. Von der im Text formulierten Regel wich jeweils ein Stimmbezirk ab.
Noch nicht quantitativ ausgewertete Beobachtungen aller Wahlveranstaltungen im letzten Kommunal- und Bundestagswahlkampf (Cloppenburg und Westerstede im Herbst 1976).
Vgl. dazu die Gemeindebegriffe bei Arno Klönne: Zum Begriff und zur Realität von politischer Gemeinde, in: Gemeinde als Alibi, hrsg. v. Ralf Zoll, München 1972, S. 249 f.
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Naßmacher, KH., Rudzio, W. (1978). Das lokale Parteiensystem auf dem Lande. In: Wehling, HG. (eds) Dorfpolitik. Analysen, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93714-8_10
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