Zusammenfassung
“Lange Zeit ist in der wissenschaftlichen Diskussion die familiäre Situation von Kindern ausschließlich als ein Epiphänomen elterlichen Verhaltens abgehandelt worden” (Nauck 1991: 390). Dies gilt in besonderem Maße auch für die Analyse der Scheidungsbetroffenheit. Analysen zur Ehestabilität und zum Scheidungsrisiko sind bislang — von wenigen Ausnahmen abgesehen (Nauck 1991, 1993) — fast ausschließlich an der Erwachsenenperspektive orientiert (Diekmann 1987; Diekmann & Klein 1991; Diekmann & Mitter 1984a; Hartmann 1989; Höhn et al. 1990; Klein 1992; 1995; Nave-Herz et al. 1990; Ott 1992; Rottleuther-Lutter 1989). Auf die Erwachsenenperspektive wird in diesen Studien meist in zweifacher Weise Bezug genommen: Zum einen sind entweder Erwachsene oder deren Ehe die Untersuchungseinheit — Scheidungshäufigkeiten und Scheidungsrisiken werden unter Bezug auf Erwachsene (respektive Ehen) analysiert und ausgewiesen. Zum anderen wird die zeitliche Perspektive in diesen Studien mit der Ehedauer gleichgesetzt — die Veränderung des Scheidungsrisikos wird fast ausschließlich auf die Ehedauer hin konzeptualisiert und analysiert.
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Klein, T. (1995). Scheidungsbetroffenheit im Lebensverlauf von Kindern. In: Nauck, B., Bertram, H. (eds) Kinder in Deutschland. Deutsches Jugendinstitut Familien-Survey, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93706-3_8
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