Zusammenfassung
Das Phänomen vermehrter Einzelkinder und einer zunehmenden Geschwisterlosigkeit wurde schon vor der deutschen Vereinigung in der alten Bundesrepublik vielfältig diskutiert: Bei fortgesetzter Geschwisterlosigkeit über mehrere Generationen reduzieren sich die Verwandtschaftsbeziehungen auf den Kontakt zwischen Eltern und Kindern. Die empirische Grundlage für die These einer zunehmenden Geschwisterlosigkeit ist jedoch fragwürdig (Klein 1995a). Der historische Rückgang der durchschnittlichen Kinderzahl ist insgesamt eher von einem Trend zur 2-Kinder-Familie gekennzeichnet, wobei sich spätestens bei den Mitte der 50er Jahre geborenen Frauen in den westlichen Bundesländern auch eine ausgeprägte Zunahme der Kinderlosigkeit abzeichnet.
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Literatur
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Klein, T. (1995). Geschwisterlosigkeit in Ost- und Westdeutschland. In: Nauck, B., Bertram, H. (eds) Kinder in Deutschland. Deutsches Jugendinstitut Familien-Survey, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93706-3_3
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