Zusammenfassung
„Öffentliche Meinung“ ist ein viel gebrauchter, aber keineswegs eindeutiger Begriff (Noelle-Neumann, Schweigespirale, S. 84ff.). So kann man darunter die veröffentlichte Meinung, den Medientenor verstehen oder die in demoskopischen Umfragen ermittelte häufigste Meinung zu einem Gegenstand oder Sachverhalt, wobei die beiden Formen öffentlicher Meinung keineswegs übereinstimmen müssen, was die Meinungsmacher veranlassen kann, ihren Ärger an unschuldigen Stammtischen auszulassen. Wie dem auch sei: Der Begriff der öffentlichen Meinung enthält die Vorstellung, es gäbe nicht nur individuelle Meinungen, sondern auch die kollektive Meinung, die eine Art Eigengewicht erhält, der eine gewisse Vorrangstellung eingeräumt, ja der sogar so etwas wie Eigenleben zugeschrieben wird. Öffentliche Meinung kommt dann dem nahe, was der Soziologe Emile Durkheim um die Jahrhundertwende als „conscience collective“, als Kollektivbewußtsein bezeichnet hat. Für ihn war die Gesellschaft eine Realität sui generis und das Kollektivbewußtsein ein zentraler Inhalt, der das Vermögen des Individualbewußtseins bei weitem übertrifft (Durkheim, Formen, S. 567). Man muß nicht den extremen Gedankengängen eines Durkheim zustimmen, nach denen Gesellschaft als Subjekt und eine Art Übervater anzusehen ist, der den Menschen klare Begriffe und die Denkweisen bringt.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Schmied, G. (1996). Zusammenfassung: Schenken in Sprichwörtern, Sinnsprüchen und Redewendungen. In: Schenken. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93699-8_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93699-8_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1569-3
Online ISBN: 978-3-322-93699-8
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