Zusammenfassung
Man kann bestenfalls im übertragenen Sinne sagen: „Ich habe mir dieses oder jenes geschenkt“. Oft ist mit einer solchen Feststellung auch ein gewisser Unernst verbunden. Denn Schenken verlangt ein alter, dem ein ego etwas schenkt.1 Daß das, was gegeben wird, ein „Geschenk“ ist und nicht etwa ein „Handelsgut“, unterlegt diesem Akt des Gebens einen spezifischen, von ego so gemeinten und von alter normalerweise gleichermaßen verstandenen Sinn, der den Beschenkten zu einer Reaktion wie z.B. Dank bewegt. Und damit haben wir mit dem Schenken das vor uns, was Max Weber in den berühmten ersten Sätzen von „Wirtschaft und Gesellschaft“ als den zentralen Gegenstand von Soziologie bezeichnet: soziales Handeln, „welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist“ (S. 3).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Schmied, G. (1996). Soziale Dimensionen des Schenkens und die Soziologie. In: Schenken. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93699-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93699-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1569-3
Online ISBN: 978-3-322-93699-8
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