Zusammenfassung
Der Begriff Leitbild bezieht sich auf normative Vorgaben, auf Ideale oder Vorbilder — in diesem Fall auf Struktur- und Prozeßmerkmale (Erziehungshandlungen und Sozialisationsprozesse) in der Familie. Der (vorläufige und wandelbare) Minimalkonsens in bezug auf familiäre Leitbilder ist in Form der gesetzgeberischen Ausgestaltung der Familie durch das Familienrecht definiert. Leitbilder können aber auch durch Institutionen (z.B. die Vorstellungen der Kirchen, gesellschaftliche Pressure-Gruppen) bzw. dritte Personen explizit formuliert werden; sie können zudem implizit an Familienmitglieder in Form der Wahrnehmung von Modellen („Vorbildern“) herangetragen werden, seien dies reale Personen im eigenen Umfeld (z.B. Erfahrungen in der Herkunftsfamilie oder im Freundeskreis) oder fiktive Darstellungen (massenmediale Druck- und Filmprodukte, beginnend von Figuren aus der Belletristik bis hin zu den Inhalten der sogenannten „Yellow Press“).
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Lukesch, H. (1996). Leitbilder in der Familienerziehung. In: Vaskovics, L.A., Lipinski, H. (eds) Familiale Lebenswelten und Bildungsarbeit. Ehe und Familie im sozialen Wandel, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93685-1_6
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