Zusammenfassung
Nicht nur in der öffentlichen Umweltdiskussion, sondern auch in den umweltsoziologischen Fachbeiträgen wird das Umweltthema zunehmend mit dem Begriff „Lebensstile“ verknüpft. Davon künden etwa Veranstaltungen wie die von Umweltverbänden im Mai 1995 in Bremen organisierte Nordsee-Konferenz, die unter dem Motto „Weniger, einfacher, langsamer“ stand. Ähnliche Leitbilder — „Gut leben statt viel haben“, „Überdruß am Überfluß“, „Zeitwohlstand statt Güterreichtum“ — werden in der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ (Wuppertal Institut 1995) propagiert. Auch auf dem letzten Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie wurde der Lebensstilbegriff in verschiedenen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen auf die ökologische Frage bezogen. 1 Zunehmend finden in solchen Diskursen Formulierungen wie „nachautomoblile“, „ökologische“ oder sogar „nachhaltige Lebensstile“ Verwendung. Weitgehend ungeklärt bleibt indes, was im einzelnen darunter verstanden wird und in welchem Verhältnis Ökologie und Lebensstile, insbesondere im Sinne der soziologischen Lebensstilanalyse, zueinander stehen. Im folgenden sollen, mit Blick auf die Verwendung des Lebensstilbegriffs in der umweltpolitischen Diskussion einerseits sowie auf unterschiedliche Ansätze und Positionen in der Lebensstilforschung andererseits, einige zentrale Fragen und Probleme aufgezeigt werden, mit denen sich das Vorhaben, Lebensstilkonzepte in die sozialwissenschaftliche Umweltforschung zu integrieren, konfrontiert sieht. 2
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Literatur
Vgl. Sahner/Schwendtner 1995, 783ff.
vgl. Bogun 1996.
vgl. Müller 1989, Berger/Hradil 1990, Klocke 1993, Reusswig 1994a, Dangschat/Blasius 1994, Konietzka 1995, Schwenk 1996.
Dies allerdings suggeriert Reusswig (1994a,b): Die plausible Unterscheidung von gesamtgesellschaftlicher Lebensweise und Lebensstilen mündet in der Differenzierung gruppenspezifischer Lebensstile, wie sie in verschiedenen sozialwissenschaftlichen Konzepten und Untersuchungen vorgenommen wird — der darüber hinausweisende ökonomische, soziale, politische und kulturelle Kontext der gesellschaftlichen Lebensweise bleibt dabei, obgleich zunächst mitgedacht, ausgeblendet.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Bogun, R. (1997). Lebensstilforschung und Umweltverhalten. Anmerkungen und Fragen zu einem komplexen Verhältnis. In: Brand, KW. (eds) Nachhaltige Entwicklung. Reihe „Soziologie und Ökologie“, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93682-0_11
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