Zusammenfassung
Wir haben uns in den vorangegangenen Kapiteln III bis VI mit den wichtigsten Ursachen für politisches Engagement befaßt. In diesem Kapitel wollen wir auf diese Ursachen noch einmal zurückkommen: Wir werden deren gemeinsame Wirkungen auf die drei Arten politischen Engagements, die wir bisher behandelt haben, analysieren: auf legalen Protest, auf konventionelle politische Partizipation und auf illegalen Protest. Dabei werden wir prüfen, inwieweit die 1989 oder die 1993 wirksamen, d.h. gemessenen, Anreize politisches Engagement beeinflussen. Weiter werden wir prüfen, inwieweit legales Engagement 1993 illegales Engagement 1993 beeinflußt und umgekehrt. Ist also legales Engagement ein „Einstieg“ in die Illegalität oder erfolgt ein „Ausstieg“ aus der Illegalität in legale Formen politischen Engagements? Schließlich werden wir prüfen, inwieweit andere Faktoren als die genannten Anreize Engagement bedingen: Inwieweit können demographische Variablen wie z.B. Alter und Bildung, politisches Interesse und eine mehr oder weniger linke bzw. rechte politische Einstellung politisches Engagement erklären?
Verfaßt von Karl-Dieter Opp.
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Literatur
Vgl. zu diesen Prozessen im einzelnen Opp 1985; Opp 1989, Kap. 4.
Die Beziehungen zwischen demographischen Variablen und politischem Engagement haben wir auch in einer Reihe früherer Publikationen untersucht. Vgl. insbesondere die ausführliche Diskussion von Peter Hartmann in Opp 1989. Vgl. weiter etwa Opp, Voß und Gern 1993; Opp et al. 1984.
Tabelle 2 und Abbildung 1 zeigen im einzelnen, welche handlungsspezifischen bzw. handlungsunspezifischen Anreize gemessen wurden.
Zu dieser Protestskala für 1989 siehe den Anhang. Die Einbeziehung der zeitverzögerten Variablen ist insbesondere deshalb sinnvoll, weil dadurch ermittelt wird, inwieweit die Anreize 1989 zu einer Veränderung des Protests 1993 im Vergleich zu 1989 führten. Vgl. z.B. Finkel 1995, S. 27.
Wir haben die Modelle mit dem Lisrel-Programm geschätzt. Dabei wurden unsere Skalen verwendet, wir haben also keine Meßmodelle geprüft. Wir haben zum einen die Modelle ohne Meßfehlerkorrelationen zwischen legalem Engagement und illegalem Protest getestet. Da die geprüften Modelle mathematisch überidentifiziert sind, haben wir auch Modelle geschätzt, in denen Meßfehlerkorrelationen zwischen legalem und illegalem Engagement angenommen wurden. In allen Fällen zeigte sich, daß die Beziehungen zwischen legalem Protest (bzw. konventioneller Partizipation) einerseits und illegalem Protest weit unter der Signifikanzgrenze von 0,05 lagen.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Opp, KD. (1997). Resümee: Die Ursachen politischen Engagements nach der Wende. In: Die enttäuschten Revolutionäre. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1599-0
Online ISBN: 978-3-322-93677-6
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