Skip to main content

Soziale Strukturen: Freunde, Kollegen und Gruppen vor und nach der Wende

  • Chapter
Die enttäuschten Revolutionäre
  • 56 Accesses

Zusammenfassung

In vielen Untersuchungen hat sich gezeigt, daß Freunde, Kollegen, Nachbarn oder auch Bekannte, die für eine Person wichtig sind, ihr politisches Engagement beeinflussen. Dies ist dann der Fall, wenn im Rahmen solcher sozialer Beziehungen politisches Engagement positiv bewertet oder ermutigt wird, d. h. wenn in sozialen Beziehungen Anreize für politisches Engagement auftreten. Für die Teilnahme an den Protesten in der früheren DDR hat sich diese These ebenfalls bestätigt. So nahmen Personen, die viele regimekritische und politisch aktive Freunde hatten, relativ häufig an den Montagsdemonstrationen teil (Opp, Voß und Gern 1993, Kap. VII; Opp und Gern 1993). In diesem Kapitel wollen wir uns mit drei Arten sozialer Beziehungen befassen, in denen Anreize für politisches Engagement auftreten: Beziehungen zu Freunden, zu Arbeitskollegen und Mitgliedschaft in Gruppen. Genauer gesagt: Wir untersuchen, inwieweit politisches Engagement beeinflußt wird (1) durch die Anzahl kritischer oder politisch aktiver Freunde, (2) durch die Anzahl kritischer oder politisch aktiver Arbeitskollegen, und (3) durch Mitgliedschaft in Gruppen, in denen politisches Engagement gefördert wird. Wir fragen erstens, inwieweit sich die sozialen Anreize für politisches Engagement seit 1989 verändert haben. Zweitens befassen wir uns mit der Frage, inwieweit diese Anreize das gegenwärtige politische Engagement beeinflussen.

Verfaßt von Karl-Dieter Opp.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literature

  1. Der Unterschied ist hoch signifikant auf dem 0,001 Niveau. Personen, die angaben, keine Freunde zu haben oder die die Frage nicht beantwortet haben, wurden nicht in die Analyse einbezogen.

    Google Scholar 

  2. Der Unterschied ist statistisch hoch signifikant auf dem 0,001 Niveau. Auch bei dieser Analyse wurden Personen nicht einbezogen, die angaben, keine Freunde zu haben oder die die Frage nicht beantwortet haben.

    Google Scholar 

  3. Der Unterschied ist hoch signifikant auf dem 0,001 Niveau. Wieder wurden fehlende Werte nicht in die Analyse einbezogen.

    Google Scholar 

  4. Genauer gesagt: Wir fragten 1990, wieviele Arbeitskollegen vor dem 9. Oktober zu Friedensgebeten, Demos oder anderen politischen Aktionen gegangen sind. 1993 ermittelten wir, wieviele Arbeitskollegen seit dem 18. März 1990 an genehmigten Demos und ähnlichen politischen Aktionen teilgenommen oder bei Bürgerinitiativen mitgearbeitet haben. Bei den folgenden Analysen werden wiederum diejenigen Befragten nicht berücksichtigt, die angaben, keine Arbeitskollegen zu haben oder die keine gültige Antwort gaben.

    Google Scholar 

  5. Eshandelt sich hier um eine Skala, in der für jeden Befragten jeweils 1989 und 1993 der Durchschnitt der beschriebenen Indikatoren „Anzahl kritischer Freunde” und „Anzahl politisch aktiver Freunde” gebildet wurde. Befragten, die angaben, keine Freunde zu haben, wird der Wert 1 zugeordnet. Dies bedeutet inhaltlich, daß kein Anreiz für Protest besteht. Haben Befragte keine Antwort gegeben, wurde der fehlende Wert durch den Mittelwert des Indikators ersetzt. Siehe im einzelnen den Anhang. Die Skala hat einen um so höheren Wert, je mehr kritische und politisch aktive Freunde ein Befragter hat

    Google Scholar 

  6. Bei der betreffenden Skala wurde zunächst — wie bei der Skala „kritische und politisch aktive Freunde” — der Durchschnitt der Indikatoren „Anzahl kritischer Kollegen” und „Anzahl politisch aktiver Kollegen” gebildet. Die sich so ergebende Skala wurde mit dem Indikator „Enge der Beziehungen” multipliziert. Wenn Befragte angaben, keine Arbeitskollegen zu haben, wurde ihnen bei den genannten Indikatoren der Wert 1 zugeordnet. Siehe im einzelnen den Anhang. Der Wert der Skala „kritische und aktive Kollegen” hat einen um so höheren Wert, je mehr kritische und politisch aktive Kollegen ein Befragter hat und je enger die Beziehungen zu den Kollegen sind.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1997 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Opp, KD. (1997). Soziale Strukturen: Freunde, Kollegen und Gruppen vor und nach der Wende. In: Die enttäuschten Revolutionäre. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-1599-0

  • Online ISBN: 978-3-322-93677-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics