Zusammenfassung
Auch mehr als fünf Jahre nach der Vereinigung suggerieren Berichte in den Medien, daß die Bürger der ehemaligen DDR immer noch mit ihren Lebensverhältnissen unzufrieden sind. Stimmen diese Eindrücke mit den Tatsachen überein? Wie unzufrieden sind die Bürger der neuen Bundesländer gegenwärtig wirklich — im Vergleich zu der Zeit vor dem Umbruch 1989? Diese Frage soll in diesem Kapitel zuerst behandelt werden.
Verfaßt von Kersten Vogt, unter Mitarbeit von Christiane Gern. Den Abschnitt, in dem über Ergebnisse der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften (Allbus) von 1991, 1992 und 1994 berichtet wird, und die Darstellung der Befunde aus den qualitativen Interviews hat Karl-Dieter Opp verfaßt.
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Literatur
Verfaßt von Kersten Vogt, unter Mitarbeit von Christiane Gern. Den Abschnitt, in dem über Ergebnisse der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften (Allbus) von 1991, 1992 und 1994 berichtet wird, und die Darstellung der Befunde aus den qualitativen Interviews hat Karl-Dieter Opp verfaßt.
Siehe EMMAG 1993: Soziale Sicherheit ist 1992 78,2% der Befragten “sehr wichtig”, 20,7% “wichtig”.
Die genauen Formulierungen der Interviewfragen finden sich im Anhang. Im Text werden nur Kurzbezeichnungen verwendet. Zur Skalenkonstruktion siehe den Anhang.
Abweichende Formulierungen treten nur in den folgenden drei Fällen auf: (1) “Soziale Sicherheit” wurde 1989 mit den Beispielen “Vollbeschäftigung, Gesundheitsschutz etc.”
dagegen mit,Arbeitsplatzsicherheit, Mieterschutz etc.„ illustriert. (2) Der Begriff “DDR„ wurde durch “neue Bundesländer” ersetzt. (3) 1989 wurde nach der Unzufriedenheit “mit dem Bestehen von zwei getrennten deutschen Staaten” gefragt, 1993 dagegen nach der Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit darüber, “daß die ehemalige DDR und die ehemalige BRD vereinigt sind”.
Alle Unterschiede zwischen den Mittelwerten einer Art der Unzufriedenheit sind statistisch mindestens auf dem 0,05 Niveau signifikant — mit Ausnahme der Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem und der gesamten Unzufriedenheit.
Wir haben die Beziehungen zwischen den Unzufriedenheiten 1989 und 1993 auch mittels Strukturgleichungsmodellen mit dem Programm Lisrel überprüft. Dabei wurden die gleichen Indikatoren, die wir zur Bildung additiver Skalen verwendeten, latenten Variablen zugeordnet. Die Vorzeichen der Korrelationen entsprechen den im oberen linken Teil von Tabelle 4 aufgeführten Vorzeichen. Alle Koeffizienten waren jedoch höher. Im folgenden werden diese Korrelationen genannt. Die im oberen linken Teil von Tabelle 4 aufgeführten Korrelationen werden in Klammern hinzugefügt. Korrelation “Politische Unzufriedenheit 89” und “Politische Unzufriedenheit 93”: -0,47 (-0,26); “Soziale Unzufriedenheit 89” und “Soziale Unzufriedenheit 93”: -0,14 (-0,07); “Wirtschaftliche Unzufriedenheit 89” und “Wirtschaftliche Unzufriedenheit 93”: 0,13 (0,04). Alle Koeffizienten sind mindestens auf dem 0,05 Niveau statistisch signifikant.
Hier wurde wiederum jeweils die Unzufriedenheit 1993 als abhängige und die zugehörige Unzufriedenheit 1989 als unabhängige Variablen verwendet.
Vgl. z.B. die folgenden Schriften: Bertram 1995; Becker, Becker und Ruhland 1992; Brähler und Wirth 1995; Braun und Mohler 1994; Häder und Häder 1995; Glatzer und Noll 1995; Mohler und Bandilla 1992.
Vgl. hierzu und zum folgenden die Zusammenfassung der Ergebnisse bei Häder und Nowossadeck 1993.
Vgl. zur Konzeption Mayer und Schmidt 1984. Vgl. auch die Reihe “Blickpunkt Gesellschaft”, die seit 1990 beim Westdeutschen Verlag erscheint. In jedem Band werden Ergebnisse des Allbus dargestellt.
Die Anzahl der Befragten betrug in den einzelnen Studien: 1991: 3058 (West 1514; Ost 1544); 1992: 3548 (West: 2400; Ost 1148); 1994: 3450 (West 1716; Ost 1734).
Man kann sich darüber streiten, ob die Antwortkategorien der benutzten Fragen in jedem Falle eine Intervallskala sind, so daß die Berechnung von Mittelwerten legitim ist. Wir glauben, daß die Antwortkategorien einer Intervallskala zumindest sehr nahekommen, so daß Mittelwerte berechnet werden dürfen.
Die Korrelation zwischen den Gesamtmaßen des Einflusses 1989 und 1993, die wieder durch die Addition der einzelnen Indikatoren gebildet wurden, beträgt 0,20. Eine Analyse mit Lisrel, in der jeweils für 1989 und 1993 zwei Konstrukte “Einfluß 89” und “Einfluß 93” durch die Zuordnung der beschriebenen Indikatoren gebildet wurden, ergab eine Korrelation von 0,25.
Siehe zu diesem Begriff Kapitel II, Anmerkung 3.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Opp, KD. (1997). Unzufriedenheit und politischer Einfluß. In: Die enttäuschten Revolutionäre. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1599-0
Online ISBN: 978-3-322-93677-6
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