Zusammenfassung
Im folgenden werden wir zunächst die Frage, wie der Transformationsprozeß politisches Engagement beeinflußt, in mehrere Teilfragen aufgliedern. Sodann wird ein allgemeines Erklärungsmodell zur Beantwortung dieser Fragen vorgestellt. Schließlich werden wir uns den Teilfragen im einzelnen zuwenden. Es geht in diesem Kapitel um die Darstellung der Hypothesen, die in den folgenden Kapiteln weiter ausgearbeitet und mittels unserer Daten überprüft werden.
Verfaßt von Karl-Dieter Opp.
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Literatur
Eine Zusammenfassung des Standes der Forschung, der in diesem Buch von Interesse ist, enthält Opp 1993. Vgl. auch Opp, Voß und Gern 1993.
Ein Kollektivgut ist definitionsgemäß ein Gut, das, wenn es einmal hergestellt ist, allen Mitgliedern einer Gruppe zugute kommt. D.h. kein Mitglied der Gruppe kann von der Nutzung des entsprechenden Gutes ausgeschlossen werden. So ist eine rechtliche Regelung, etwa über die Ansprüche auf Arbeitslosenunterstützung, ein Kollektivgut; denn es wird festgelegt, daß allen Personen, die arbeitslos werden, eine entsprechende Unterstützung zusteht. Von einem Privatgut — etwa einem Auto — kann jedoch jeder vom Eigentümer ausgeschlossen werden. Ein “Gut” ist definitionsgemäß alles, was positiven oder negativen Nutzen stiftet,
Mit anderen Worten: Die Wirkung von Unzufriedenheit und Einfluß auf politisches Engagement ist multiplikativ: Wenn z.B. der Einfluß gleich null ist (d.h. ein Individuum hat keinen Einfluß), dann wirkt auch Unzufriedenheit nicht auf Protest. Der Grund ist, daß das Produkt von Unzufriedenheit und Einfluß gleich null ist.
Die bivariate Pearsonsche Korrelation des genannten Indikators mit “legaler Protest 93” betrug 0,04, mit “konventionelle Partizipation” 0,03 und mit,illegaler Protest 0,07. Die genannte Behauptung wurde nur erwerbstätigen Personen vorgegeben. Insgesamt wurde die Frage von 290 Befragten beantwortet.
Die einzelnen Faktoren, die wir in diesem Abschnitt behandelt haben, sind nicht unabhängig voneinander. Wenn z.B. die Unzufriedenheit relativ groß ist, dann führt dies dazu, daß Protestnormen aktualisiert werden. D.h. es besteht ein kausaler Effekt von “Unzufriedenheit” auf “Protestnormen”. Da wir uns in diesem Buch nicht im einzelnen mit der Interdependenz der Anreize befassen wollen, sollen sie auch nicht behandelt werden. Vgl. hierzu im einzelnen Opp 1996.
Ausnahmen sind folgende Schriften: Sherkat und Blocker 1992, 1994; McAdam 1989 — mit weiteren Literaturhinweisen.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Opp, KD. (1997). Der Transformationsprozeß und politisches Engagement: Ein Erklärungsmodell. In: Die enttäuschten Revolutionäre. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93677-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1599-0
Online ISBN: 978-3-322-93677-6
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