Zusammenfassung
Bildungsprozesse individualisieren, aber „keine Person kann ihre Identität für sich alleine behaupten“ (Habermas 1991, S. 16). Den komplementären Aspekten von unverwechselbarer Bildungsidentität und Gelegenheitsstruktur des Bildungswesens entsprechen dabei die Perspektiven von Individualisierung und sozialer Strukturierung. Sich selbst als Subjekt des Bildungsprozesses zu begreifen und Bildungspartizipation als eigenständige Leistungen des Subjekts zu sehen, ist eine mögliche Lesart der Moderne. Eine andere Lesart ein und derselben Befunde liefert die Theorie sozialer Differenzierung — hier wird eine (z.B. durch die soziale Herkunft bestimmte) Strukturierung der Bildungsverläufe angenommen. Die aktuelle sozialwissenschaftliche Debatte hierzu kreiert Konstrukte, ermöglicht artifizielle Zurechnungschemata: Führt eine neue Individualisierung der Lebensführung zur individuellen Verfügbarkeit über Bildungsbiographien oder führt eine zunehmende Ordnungsmacht gesellschaftlicher Institutionen zur verstärkten Rigidität sozialstruktureller Determinanten des Bildungsverlaufs?
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Literatur
Prozent des Durchschnittsjahrgangs der 15- bis unter 17 jährigen Bevölkerung.
Prozent des Durchschnittsjahrgangs der 16- bis unter 18 jährigen Bevölkerung.
Prozent des Durchschnittsjahrgangs der 18- bis unter 21 jährigen Bevölkerung.
Wir unterscheiden hier die Begriffe „Lebenslauf“ und Biographie“ im Sinne des Verhältnisses von objektiven Lebenslaufereignisdaten und subjektiv hervorgebrachten Konstruktionen (vgl. Heinz 1983; Brose 1986; Marotzki 1991).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Friebel, H., Epskamp, H., Friebel, R., Toth, S. (1996). Einleitung. In: Bildungsidentität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93676-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93676-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1592-1
Online ISBN: 978-3-322-93676-9
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