Zusammenfassung
Die Gedenkstätte Breitenau wurde vor 10 Jahren, im Oktober 1984, als Einrichtung der Gesamthochschule Kassel mit Unterstützung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen auf dem Gelände des ehemaligen Benediktinerklosters Breitenau in Guxhagen gegründet.1 Inzwischen wird die Gedenkstätte von einem Förderverein mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung des Landes Hessen und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung getragen. In dem ehemaligen Kloster, das bereits im Zuge der Reformation aufgelöst worden war und danach eine sehr wechselvolle Geschichte aufwies, existierte am Beginn der NS-Zeit ein frühes Konzentrationslager und während des Zweiten Weltkrieges ein sogenanntes Arbeitserziehungslager der Gestapo Kassel.2 Die Räume der Gedenkstätte befinden sich in der ehemaligen Zehntscheune des Klosters; dort ist seit 1992 die von dem Kasseler Künstler Stephan von Borstel gestaltete Dauerausstellung zu sehen, und es existieren ein Medien-Vorführraum, ein Arbeitsraum mit Handbibliothek, ein Archivraum und Büros für die Mitarbeiter. In der Gedenkstätte sind zwei hauptamtliche Mitarbeiter tätig und zwei Lehrkräfte, die mit insgesamt 18 Stunden/Woche für pädagogische Aufgaben vom museumspädagogischen Dienst beim Hessischen Kultusminister freigestellt wurden. Seit 1974 befindet sich in den nicht von der Gedenkstätte genutzten Gebäuden der ehemaligen Klosteranlage ein offenes psychiatrisches Krankenhaus.
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Literatur
Vgl. Dillmann, Jutta/Krause-Vilmar, Dietfrid/Richter, Gunnar (Hg.): Mauern des Schweigens durchbrechen. Die Gedenkstätte Breitenau, Kassel 1986.
Richter, Gunnar (Hg.): Breitenau. Zur Geschichte eines nationalsozialistischen Konzentrations- und Arbeitserziehungslagers, Kassel 1993.
Siehe hierzu auch: Krause-Vilmar, Dietfried: Thesen zum Lernen in Gedenkstätten. In: Hessische Landeszentrale für politische Bildung (Hg.): Gedenkstättenarbeit mit Jugendlichen — eine Herausforderung für die politische Bildung, Wiesbaden 1993, S. 23–30;
Elsas, Barbara/Naundorf, Arnd/Richter, Gunnar: Überlegungen zur pädagogischen Konzeption für die Arbeit mit Jugendlichen in der Gedenkstätte Breite-nau — unter besonderer Berücksichtigung des Besuchs von Schülern und Schülerinnen, Guxhagen 1994.
Zu den pädagogischen Angeboten siehe: Richter, Gunnar/Schroeder, Peter/Krause-Vilmar, Dietfrid: Die Gedenkstätte Breitenau im Schwalm-Eder-Kreis. Informationen und pädagogische Anregungen für einen Besuch vor Ort, Kassel 1986;
Richter, Gunnar: Begegnung mit dem Schicksal nationalsozialistischer Opfer. Forschendes Lernen in der Gedenkstätte Breitenau. In: Hessisches Institut für Lehrerfortbildung/Beratungsstelle Museumspädagogik (Hg.): Lernort Museum. Museumspädagogische Werkstattberichte. Reinhardswaldschule in Fuldatal bei Kassel, Dezember 1991, S. 49–59.
Diese Verbindung von historischer Darstellung und sinnlichen Momenten, oder, um es anders zu formulieren, von Inhalt und Form, ist auch Gegenstand der neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte. Auch durch sie soll eine ganzheitliche Auseinandersetzung (im Gegensatz zu einer strengen Dokumentation, die vor allem den kognitiven Bereich anspricht) ermöglicht werden. Siehe dazu: Krause-Vilmar, Dietfrid/von Borstel, Stephan: „Warum neu ansetzen in Breitenau?“ und „Über die neue Ausstellung in Brei-tenau“. In: Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste e.V. (Hg.): Gedenkstätten-Rundbrief Nr. 51, Berlin im November 1992, S. 5 f.;
Krause-Vilmar, Dietfrid (Hg.): Die neue Präsenzausstellung der Gedenkstätte Breitenau. Ansprachen anläßlich der Eröffnung am 16. September 1992, Kassel 1992.
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Richter, G. (1995). Lehrerfortbildungsseminare in der Gedenkstätte Breitenau. In: Ehmann, A., Kaiser, W., Lutz, T., Rathenow, HF., vom Stein, C., Weber, N.W. (eds) Praxis der Gedenkstättenpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93668-4_21
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