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Selbsterfahrung und politisches Lernen

Ein Planspiel zur Vorbereitung von Gedenkstättenfahrten

  • Chapter
Praxis der Gedenkstättenpädagogik
  • 510 Accesses

Zusammenfassung

Im folgenden wird eine didaktische Konzeption und ihre methodische Umsetzung in einem Planspiel vorgestellt. Es geht, kurz gesagt, um die bürokratische Funktionsweise des Vernichtungsprozesses und um die Frage, was man daraus lernen kann. Zunächst wird die funktionalistische Interpretation der Vernichtung der europäischen Juden erläutert. In einem zweiten Schritt wird als dafür exemplarisch die Rolle der Deutschen Reichsbahn betrachtet. Sie stellt das historische Vorbild für das Planspiel dar. Nach einleitenden Bemerkungen zur Entstehung des Planspiels werden die Spielstruktur, die Materialien, der Adressatenbezug sowie die Rahmenbedingungen beschrieben. Den Schwerpunkt bilden die Skizzierung eines idealtypischen Verlaufes des Spiels und dessen Auswertung. Die Erfahrungen nach fast 20 Jahren Einsatz in der außerschulischen politischen Bildung und Überlegungen zur ethischen Legitimation des Spiel-Einsatzes stehen am Schluß.

„Es kann geschehen, überall.“

Primo Levi, Die Untergegangenen und die Geretteten

Das hier vorgestellte Planspiel „Das Dritte Reich — bewältigte Vergangenheit?“ ist zu erhalten bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Schüler, Am Steinbruch 12, D-30449 Hannover.

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Literatur

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Annegret Ehmann Wolf Kaiser Thomas Lutz Hanns-Fred Rathenow Cornelia vom Stein Norbert W. Weber

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© 1995 Leske + Budrich, Opladen

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Kraus, A. (1995). Selbsterfahrung und politisches Lernen. In: Ehmann, A., Kaiser, W., Lutz, T., Rathenow, HF., vom Stein, C., Weber, N.W. (eds) Praxis der Gedenkstättenpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93668-4_17

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93668-4_17

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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