Zusammenfassung
Nach Einführung des dualen Systems öffentlicher und privater Fernsehanbieter stellen sich Fragen der ordnungspolitischen Weiterentwicklung der deutschen Film- und Femsehindustrie. Obwohl das amerikanische Fernsehen häufig als abschreckendes Beispiel einer “kommerziellen Unterhaltungswaste” angeführt wurde, zeigt eine Branchenanalyse, daß die dortigen Rahmenbedingungen heute zu einem vielfältigen Angebot und zu einer international wettbewerbsfähigen Industrie geführt haben. Sie können somit eher als Vorbild für die Weiterentwicklung der deutschen Film- und Femsehindustrie dienen.
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Literatur
I.e. die Hauptsendezeit zwischen 18.00 und 23.00 Uhr.
Zwar beträgt die Einschaltdauer der Fernsehgeräte in den USA tatsächlich ca. 7 Std. pro Tag, sie stieg in den achtziger Jahren auch noch leicht von ca. 49 auf ca. 50 Stunden pro Woche an. Die tatsächliche Sehdauer Erwachsener stagniert jedoch bei ca. 30 Stunden wöchent-
lich, also bei etwa 4,5 Std. täglich. Sie hat sich trotz kontinuierlicher Ausweitung des Angebots in den achtziger Jahren nicht erhöht. Sie liegt allerdings über der durchschnittlichen Sehdauer in Deutschland von ca. 2,5 Std. pro Tag. Vgl. H. Stipp: Die Entwicklung der Massenmedien in den USA 1980 bis 1990, in: Media Perspektiven, H. 1 (1991), S. 23–37, 24f.
W. Hoffmann-Riem: Kommerzielles Fernsehen in den USA (1), in: Media Perspektiven, H. 6 (1980), S. 362–379, S. 375.
Die Betrachtung von Film-und Fernsehindustrie im Zusammenhang ist sinnvoll, da diese Industriezweige immer mehr zusammenwachsen. Filmproduzenten sind heute auch bei Spielfilmen (und nicht nur bei Fernsehfilmen) neben Kino-und Video-auf die Fernsehdistribution ihrer Produkte für die Amortisation der Investition angewiesen. Wichtigste “Software” gerade neuer privater Fernsehprogramme sind wiederum häufig Spielfilme.
Vgl. H.L. Vogel: Entertainment Industry Economics, 2nd ed., Cambridge, MA 1990, S. 164f.
Außerdem besteht natürlich noch die Option für einen Kinobesuch, der ebenfalls als mögliches Substitut für Fernsehen anzusehen ist.
H. Rust: Imitation als Programmkonzept, in: Media Perspektiven, H.
), S. 611–620, 611.
D.h. den gezielten Einsatz von Programmformen, die andere Interessengruppen ansprechen als das Konkurrenzprogramm.
Vgl. B.M. Owen, J.H. Beebe und W.G. Manning: Television Economics, Lexington, MA 1974.
Vgl. H. Stipp: Programmforschung für amerikanisches Network-Fernsehen am Beispiel NBC, in: Media Perspektiven, H. 6 (1987), S. 388397.
Vgl. T. Eisenmann: Nets React to Buying Links, in: Advertising Age vom 25.7.1988, S.10. Die Vergabe von Lizenzen ohne Gegenleistung allein nach Prüfung inhaltlicher Kriterien wurde von ökonomischer Seite denn auch oft als Gewährung von “Lizenzen zum Gelddrucken” kritisiert.
Vgl. W. Reuben Cooke: Deregulation des Rundfunksektors in den Vereinigten Staaten, in: Media Perspektiven, H. 2 (1987), S. 104–110.
Vgl. H.J. Kleinsteuber: Das Rundfunksystem der USA, in: Hans-Bredow-Institut (Hrsg.), Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen 1990/1991, Baden-Baden 1990, S. E97 - E106.
Vgl. Vogel, Entertainment Industry Economics, S. 164f.
D.h. unabhängigen Stationen, die zunächst lokal und später - ähnlich wie ein Network - überregional ein eigenes Programm zusammenstellten und ausstrahlten.
Dies ist der spätere Begründer von CNN, dem international erfolgreichen Nachrichtenprogramm.
Vgl. Vogel, Entertainment Industry Economics, S. 164.
Vgl. Vogel, Entertainment Industry Economics, S. 389.
Vgl. R. Grover: Maybe the Recession was a Wake-up Call, in: Business Week vom 13.01. 1992, S. 51.
Vgl. Stipp, Die Entwicklung der Massenmedien in den USA 1980 bis 1990, S. 26f.
Vgl. Grover, Maybe the Recession was a Wake-up Call.
In den 7 Ländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Holland und Schweden wurden 1970 z.B. 1,4 Mrd. Kinobesuche registriert; 1988 waren es nur noch 600 Mio. Vgl. Vogel, Entertainment Industry Economics, S. 47f.
In den vierziger Jahren hatte dieser Anteil noch 25% betragen, seit den sechziger Jahren rutschte er unter die 5%-Marke; im Jahr 1988 lag er bei 2%. Vgl. Vogel, Entertainment Industry Economics, S 21.
Vgl. Aufstellung in Variety vom 21. 02. 1990, S. 10.
Vgl. hierzu z.B. auch sehr dezidiert: IG-Medien, Rundfunk ist keine Ware, in: Media Perspektiven, Dokumentation II/89, S. 127f.
Für eine sehr kritische Bilanz des öffentlichen Rundfunks in Deutschland vgl. z.B. C. Schnibben: Der Koloß wird kollabieren, in: Der Spiegel, H. 45 (1989), S. 93–111, und ders.: Die ARD ist wie die DDR, in: Der Spiegel, H. 46 (1989), S. 114–128.
Vgl. z.B. Th. Schuler: Wie man den guten Wurf studiert. Amerikanische Drehbuchexperten geben Einblicke in den Ideenhandel der US-Filmindustrie, in: Süddeutsche Zeitung vom 26.06.1990, S. 32, und G. Scobel: Video und das Geheimnis des Blicks. Ein epd-Gespräch mit Lew Hunter, US Film-und Fernsehproduzent, in: epd/Kirche und Rundfunk vom 19.08.1990, S. 3–6.
Im Gegensatz hierzu wird in Großbritanien seit dem Bericht der Peacock-Kommission (Report of the Committee an Financing the BBC, London 1986) intensiv über die Umstellung der Gebührenfinanzierung der BBC nach Auslaufen der jetzigen Charter im Jahr 1996 auf Subscription-Pay-TV nachgedacht.
Für ein Beispiel der klassischen Argumentation gegen die “Kommerzialisierung” des Kulturgutes Fernsehen vgl. M.-L. Kiefer: Europa - ist das kulturelle Fernsehdilemma programmiert?, in: Media Perspektiven, H. 10 (1990), S. 609–620.
Vgl. Economist vom 26.10. 1991, “Europe’s Film Industry, Sleeping with the Enemy”, S. 91.
Vgl. epd/Kirche und Rundfunk vom 19.01. 1991, “US-Euro-Konsortium produziert 20 Spielfilme für 1,3 Milliarden”, S. 11f.
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Kayser, H.J. (1992). Die amerikanische Film- und Fernsehindustrie — abschreckendes Beispiel oder Vorbild für Deutschland?. In: Jakobeit, C., Sacksofsky, U., Welzel, P. (eds) Die USA am Beginn der neunziger Jahre. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93661-5_9
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