Zusammenfassung
Die Bush Administration hat mit dem Konzept der “Führangspartnerschaft in der Neuen Weltordnung” den Versuch gemacht, den deutschamerikanischen Beziehungen nach Wegfall des wichtigsten Kohäsionselementes der Vergangenheit—der sowjetischen Bedrohung—eine neue Orientierung zu geben. Der Beitrag kommt zu dem Schluß, daß dieses Konzept bisher weder konsensual definiert noch inhaltlich so ausgestaltet wurde, daß es der veränderten Situation der neunziger Jahre gerecht werden kann. Statt bilateraler Führungspartnerschaft wäre eine Neudefinition der Beziehungen nach dem Prinzip gleichberechtigter globaler Partnerschaft der Mehrzahl der zukünftigen Probleme und Herausforderungen militärischer, ökonomischer, globaler und bilateral kultureller Natur angemessener.
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Literatur
Vgl. die Auflistung der Positionen in dieser Debatte bei J. Nye: What New World Order?, in: Foreign Affairs, vol. 71 (1992) 2, S. 86ff.
Vgl. diese alte Maxime der Diplomatie, hier zitiert nach S.F. Szabo: Die Vereinigten Staaten, Deutschland und die Neue Weltordnung, in: KAS-Auslandsinformationen, (1991) 11, S. 6.
Vgl. W. Weidenfeld: 10 Leitsätze zur Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen, Pressereferat des Auswärtigen Amtes, Bonn, 22.02.1991, insbes. S. 5.
George Bush hat das Konzept von den “partners in leadership” erstmals in seiner Rede vom 31.05.1989 in Mainz erwähnt, abgedruckt in: Current Policy, Nr. 1.179, vom Juni 1989. Die “New World Order” hat er in seinem Bericht zur Lage der Nation vom 29.01.1991 vorgestellt, abgedruckt in: Europa Archiv, 46 (1991) 5, S. D119–D125.
Vgl. M. Staack: Management von Unordnung in einer Neuen Welt- ordnung, in: Das Parlament, Nr. 25–26, vom 12.,19.06. 1992, S. 15.
Vgl. R.G. Livingston: United Germany: Bigger and Better, in: Foreign Policy, (1992) 87, S. 157–174.
So George F. Kennan spöttisch vor Jahren über die amerikanische Neigung, die Profanität vieler Entscheidungen zu überhöhen. Vgl. G.F. Kennan: Memoiren eines Diplomaten, München 1971, S. 327
Die folgenden Zitate sind Kohls Rede anläßlich der Eröffnung der Schurman-Lecture in Heidelberg am 26.05.1992 entnommen, abgedruckt in: Bulletin, Nr. 59, vom 04.06. 1992, S. 578.
Vgl. G. Ziebura: Der Golfkrieg oder die Mißgeburt der “neuen Weltordnung”, in: Leviathan, 19 (1991), S. 159–165; sowie T.G. Carpenter: The New World Disorder, in: Foreign Policy, (1991) 84, S. 24–39.
H.-J. Schröder: Amerika als Modell. Die neue Weltordnung in historischer Perspektive, in: Europa Archiv, 47 (1992) 5, S. 120.
Vgl. J. Hogeland: Europe - A Great Idea Up to a Point, in: Washington Post vom 25.04.1991, S. Als.
Vgl. R.D. Asmus: Germany and America: Partners in Leadership?, in: Survival, 33 (1991) 6, S. 562.
Economist vom 27.06. 1992, S. 73.
Vgl. C. Weston: Amerika und Europa: Partner im Spannungsfeld von Kooperation und Konkurrenz, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, (1991) B 51, S. 6.
Vgl. E.-0. Czempiel: Weltpolitik im Umbruch. Das internationale System nach dem Ende des Ost-West-Konflikts, München 1991, S. 132.
Bundeskanzler Kohl in seiner Rede anläßlich der Eröffnung der Schurman-Lecture in Heidelberg am 26.05.1992, abgedruckt in: Bulletin, Nr. 59, vom 04.06. 1992, S. 581.
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Jakobeit, C. (1992). Führungspartnerschaft — Herausforderungen für die deutsch-amerikanischen Beziehungen in der “Neuen Weltordnung”. In: Jakobeit, C., Sacksofsky, U., Welzel, P. (eds) Die USA am Beginn der neunziger Jahre. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93661-5_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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