Zusammenfassung
Besondere Fördermaßnahmen zugunsten bisher benachteiligter Gruppen sind in den USA wie in Deutschland heftig umstritten. Insbesondere stellt sich die Frage, ob sie mit den in der Verfassung garantierten Gleichheitsrechten zu vereinbaren sind. Der Artikel nimmt zu den wichtigsten in der Diskussion um affirmative action vorgebrachten Argumenten Stellung und begründet sodann, weshalb Fördermaßnahmen zugunsten von Schwarzen und Frauen nicht dem Schutz besonderer Gleichheitssätze unterfallen (sollten).
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Literatur
Zit. nach T. Eastland und W. Bennett: Counting by Race. Equality from the Founding Fathers to Bakke and Weber, New York 1979, S. 6.
Hierunter sind von besonderer Bedeutung: United Steelworkers of America v. Weber, 443 U.S. 193 (1979); Fullilove v. Klutznick, 448 U.S. 448 (1980); Wygant v. Jackson Board of Education, 106 S.Ct. 1842 (1986); Johnson v. Transportation Agency Santa Clara County, California, 107 S.Ct. 1442 (1987); City of Richmond v. Croson, 109 S.Ct. 706 (1989); Metro Broadcasting v. Federal Communications Commission, 110 S.Ct. 2997 (1990).
Zwar war das Verfahren vom OVG zunächst ausgesetzt worden, um eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Gültigkeit der entsprechenden Vorschriften des Frauenförderungsgesetzes einzuholen. Doch wurde der Vorlagebeschluß zurückgezogen, da er wohl unzulässig sein dürfte, siehe Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22.04.1992, “Keine Entscheidung über Quotenregelung”.
Vgl. dazu den interessanten Aufsatz von C. Lawrence: The Id, the Ego, and Equal Protection: Reckoning with Unconscious Racism, in: Stanford Law Review, vol. 39 (1987), S. 317–388.
L. Tribe: American Constitutional Law, 2nd ed., Mineola 1988, S. 1436ff.; W. Lockhart et al.: Constitutional Law, 6th ed., St. Paul, MN 1986, S. 1130ff.; Brugger: Grundrechte und Verfassungsgerichtsbarkeit in den Vereinigten Staaten von Amerika
G. Gunther: Foreword: In Search of Evolving Doctrine an a Changing Court: A Model for Newer Equal Protection, in: Harvard Law Review, vol. 86 (1972), S. 1–48, B.
Es dauerte über 10 Jahre bis sich eine Mehrheit von fünf Richtern des Supreme Court auf einen Prüfungsmaßstab - strict scrutiny - festlegte, City of Richmond v. Croson, 109 S.Ct. 706 (1989). Freilich wandte sie ihn in der darauf folgenden Entscheidung - ein Jahr später - nicht mehr an, Metro Broadcasting v. Federal Communications Commission, 110 S.Ct. 2997 (1990).
Siehe insbesondere M. Sachs: Grenzen des Diskriminierungsverbots, München 1987.
Vgl. hierzu insbesondere J. Ely: Democracy and Distrust, Cambridge, MA 1980, S. 135ff.
Dieser Gedankengang - verbunden mit der Entstehungsgeschichte - kann auch als Grundlage für eine Interpretation der equal-protectionclause als Verbot, bestimmte Gruppen zu benachteiligen, wie sie von einigen Autoren und Autorinnen in den USA entwickelt wurde, dienen, siehe z.B. O. Fiss: Groups and The Equal Protection Clause (1976), abgedruckt in: M. Cohen et al. (eds.): Equality and Preferential Treatment: A Philosophy and Public Affairs Reader, Princeton 1977, S. 84–154, 124ff.; Tribe, Constitutional Law, S. 1515ff.; vgl. auch den Ansatz von C. MacKinnon: Sexual Harassment of Working Women, New Haven 1979, S. 116ff.
Zur Entstehungsgeschichte ausführlich mit Nachweisen siehe Sacksofsky, Gleichberechtigung, S. 323ff. Zum Unterschied zwischen Art. 3 Abs. 2 und Art. 3 Abs. 3 GG vgl. Sacksofsky, Gleichberechtigung, S. 310ff.
Anderer Ansicht Ely, Democracy, S. 164ff., der aber die Bedeutung struktureller Diskriminierung verkennt.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Sacksofsky, U. (1992). Sind Schwarze und Frauen gleicher als weiße Männer? Verfassungsrechtliche Gleichheitsgarantien und Fördermaßnahmen zugunsten bisher benachteiligter Gruppen. In: Jakobeit, C., Sacksofsky, U., Welzel, P. (eds) Die USA am Beginn der neunziger Jahre. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93661-5_13
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