Zusammenfassung
“Kindheit ist ein Syndrom, das erst vor kurzem die ernsthafte Beachtung klinischer Psychologen fand. Das Syndrom selbst existiert jedoch nicht erst seit kurzem. Schon im B. Jh. erwähnt der persische Historiker Kidnom ’kleine lärmende Kreaturen’, die durchaus das gewesen sein mögen, was wir heute ’Kinder’ nennen. Die Behandlung von Kindern blieb jedoch unbekannt bis zu diesem Jahrhundert, in dem sogenannte ’Kinderpsychologen’ und ’Kinderpsychiater’ üblich wurden (...). Die wachsende Bereitschaft, Kindheit als spezielles Krankheitsbild anzuerkennen, zeigt sich in dem Vorschlag, das Syndrom in die demnächst erscheinende 4. Auflage des ’Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen’ der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft (1985) aufzunehmen. Die klinischen Experten konnten sich bislang noch nicht endgültig über die signifikanten Merkmale von Kindheit einigen, das geplante DSM-IV wird jedoch ziemlich sicher folgende Hauptmerkmale enthalten: 1. Beginn mit der Geburt, 2. Zwergwuchs, 3. emotionale Unausgeglichenheit und Unreife, 4. Wissensdefizite, 5. Spinatphobie” (Schnuller 1988, 3).
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© 1993 Leske + Budrich, Opladen
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Beck, M., Kronshage, R. (1993). Kinderpolitik: Modelle zur Umsetzung von Kinderrechten in deutschen Kommunen. In: Neubauer, G., Sünker, H. (eds) Kindheitspolitik international. Reihe Kindheitsforschung, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93655-4_6
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