Zusammenfassung
Jungen und Mädchen in westeuropäischen Industriestaaten leben in einer spannungsreichen und konfliktgeladenen Realität. Die Auflösung nachbarschaftlicher, verwandtschaftlicher und klassenspezifischer Bindungen sowie die damit einhergehende Pluralisierung von Lebenswelten führen zu beträchtlichen Individualisierungsmöglichkeiten, die sowohl „Sonnen- “ als auch „Schattenseiten“ in sich bergen (vgl. Arbeitsgruppe 1990, S. 23 f.). Einerseits eröffnet die Dynamik der Individualisierung verbesserte Lebens- und erweiterte Handlungschancen, andererseits führt sie zu Benachteiligungen und zu Handlungseinschränkungen. So erfahren Jugendliche aus sozio-ökonomischen und kulturell benachteiligten Milieus die „Elemente eines Klassenschicksals“ (Beck 1986, S. 131) als strukturelle Gewalt erst im eigenen Leben. Da allgemein für eine Mehrheit der Lebensstandard gestiegen ist — es gibt u.a. mehr Wohlstand, mehr Konsum, mehr Bildung — wird ein Ressourcenmangel zum Problem der Einzelnen, die eben nicht das „know how“, nicht die richtigen Beziehungen, nicht die nötigen physischen und psychischen Voraussetzungen für den Erfolg mitbringen.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Ziehlke, B. (1992). „Fehlgeleitete Machos“ und „frühreife Lolitas“ — Geschlechtstypische Unterschiede der Jugenddevianz. In: Tillmann, KJ. (eds) Jugend weiblich — Jugend männlich. Studien zur Jugendforschung, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93653-0_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0942-5
Online ISBN: 978-3-322-93653-0
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