Zusammenfassung
Lange Zeit ist in der wissenschaftlichen Diskussion die familiäre Situation von Kindern ausschließlich als ein Epiphänomen elterlichen Verhaltens abgehandelt worden. So sind z.B. in der Soziologie ehelicher Machtverhältnisse und in ehelichen Interaktionsanalysen die Betreuungsaufgaben für Kinder als ein Faktor der innerfamiliären Arbeitsteilung betrachtet worden, wobei darin neben der Rollenanalyse von Ehepartnern zunehmend eine insbesondere durch sozialpolitische Überlegungen in den Vordergrund gerückte Thematik die Interrollenkonflikte von erwerbstätigen Müttern geworden ist. In der Familien- und Haushaltsökonomie sind Kinder als ein Zeit- und Kostenfaktor im Zeit- und Haushaltsbudget der Eltern behandelt worden. Schließlich hat sich die gesamte Diskussion um den Familienzyklus wesentlich an den Entwicklungsaufgaben entzündet, die Familien mit dem Heranwachsen von Kindern zu bewältigen haben. Es ist offensichtlich, daß solche Analysen nicht die Situation von Kinder selbst zum Gegenstand haben, sondern Kinder als einen Bedingungsfaktor elterlichen Verhaltens und als Veränderungsfaktor in deren Lebenssituation betrachten, d.h. die Diskussion wurde wesentlich durch eine eitern- (bzw. prononcierter: mütter-)zentrierte Perspektive dominiert.
Angelika Tölke danke ich für die sorgfältige Durchsicht des Manuskripts und die Nachprüfung der empirischen Befunde.
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© 1991 Leske + Budrich, Opladen
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Nauck, B. (1991). Familien- und Betreuungssituationen im Lebenslauf von Kindern. In: Bertram, H. (eds) Die Familie in Westdeutschland. Deutsches Jugend-Institut Familien-Survey, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93652-3_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93652-3_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0926-5
Online ISBN: 978-3-322-93652-3
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