Skip to main content

Datenbanken und Politik

  • Chapter

Part of the book series: Sozialverträgliche Technikgestaltung ((STH))

Zusammenfassung

“Von einer internationalen Perspektive aus gesehen, werden die politischen Grenzen genauso faserig wie die Grenzen von Computern/Kommunikation. Die bulgarische Fluglinie ‘Balkan’, die ungarische Fluglinie ‘Malev’ und die polnische Fluglinie ‘Lot’ sind einige von vielen Fluggesellschaften, die ihre Inlandsflüge durch einen Computer buchen lassen, der in Atlanta steht. Die Lohnabrechnungen einiger kanadischer Firmen werden in St. Louis getätigt. Ein in den USA gebauter Satellit sendet direkt in indische Dörfer. Wem gehören die Informationsquellen? Wer kontrolliert sie? Mit welchen Mitteln? In wessen Nationalinteresse?” (zit. nach Schiller, 1983, S. 66).

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Die von Otremba et al. (1987) vorgelegte Studie über den Online-Datenbankmarkt gibt einen differenzierten Überblick über den internationalen und nationalen Markt. Die hier wiedergegebenen Zahlen entstammen diesem Report. Da dieser Bericht hinsichtlich seiner Methodenkritik an bereits vorliegenden Studien vorbildlich ist und zudem erst kürzlich veröffentlicht wurde, wird hier auf eine detaillierte Darstellung des internationalen Marktes verzichtet.

    Google Scholar 

  2. Die Reuters Holding PLC ist eine Aktiengesellschaft mit breit gestreuter Aktienverteilung. Die Hauptaktionäre sind: Associated Newspapers Holding (11%), der Mischkonzern Reed International (8%), die Versicherungsgesellschaft Mercury (6%), The Guardian and Manchester Evening News Ltd. (5%), The Daily Telegraph Ltd. (5%) und der Pressekonzern Thomson (5%).

    Google Scholar 

  3. Zu den vielfältigen Gründen des Scheiterns des IuD-Programms vgl. Geldmeyer, 1986, S. 57; Kuhlen, 1987, 342ff.; Becker, 1980. Als Gründe werden u.a. angeführt: Lobbytätigkeit der Verleger von Fachzeitschriften und -büchern, Kompetenzgerangel und Finanzierungsschwierigkeiten.

    Google Scholar 

  4. Das Ergebnis der wissenschaftlichen Evaluation dieser Fördermaßnahme des BMFT durch das FhG-ISI in Karlsruhe ist öffentlich nicht zugänglich. Robert Gath vom Projektträger GID sieht als wichtigste Ergebnisse “die überwiegende Zufriedenheit der Endkunden, aber auch die erheblichen Anlauf- und Markteinführungsprobleme der neuen Dienstleistung” (Gath, 1987, S. 14).

    Google Scholar 

  5. Bereits anläßlich des Kaufes des Bantam-Verlages 1977 hatte der Bertelsmann-Konzern diese Bank of Curacao gegründet und nach Abschluß des Kaufes wieder geschlossen.

    Google Scholar 

  6. Die funktionale Zuordnung der Tiefdruckerei Eurohueco zum Gesamtkonzern entspricht in vieler Hinsicht den typischen Strukturmerkmalen eines neokolonialen Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Metropole und Peripherie. Dazu einige Beispiele: 1. Die früher im Stuttgarter Raum installierte (aber nicht in Betrieb genommene) Tiefdruckmaschine der zum Konzern gehörenden Druckerei Maul & Belser wurde bei Eurohueco wieder aufgebaut. Die spanische Arbeitsschutzgesetzgebung kennt jedoch im Gegensatz zur Gesetzgebung in der BRD keine ausreichenden Vorschriften, um Absauganlagen für die beim Druck entstehenden giftigen Dämpfe dieser Tiefdruckanlage vorzuschreiben. 2. Die Führungskräfte bei Eurohueco kommen aus der BRD, die Arbeiter sind Spanier (z. T. spanieninterne “Gastarbeiter” aus dem armen Andalusien). 3. Die Produkte bei Eurohueco sind mit rund 60% für den ausländischen (bes. BRD und England) und nur mit 40% für den inländischen Markt gedacht.

    Google Scholar 

  7. Die verschiedenen Tochterunternehmen von Bertelsmann in Venezuela und Ecuador befinden sich gesetzeswidrig nach wie vor in 100%igem Besitz der Bertelsmann AG.

    Google Scholar 

  8. Daß es sich beim Kauf dieser Rundfunkübertragungsrechte durch den Bertelsmann-Konzern um ein in der Tat massives und aggressives Verhalten handelt, das in der gesamten Konzerngeschichte erstmalig ist, belegt unfreiwillig eine von der Bertelsmann AG in Auftrag gegebene Untersuchung. Das Münsteraner Institut für angewandte Kommunikationsforschung + Kontrolle führte eine Inhaltsanalyse der Thematisierung dieses Konfliktes in Presse, Hörfunk und Fernsehen durch. Hörfunk und ARD-Fernsehen wird eine unfaire und unausgewogene Bericht-erstatung vorgeworfen, die das Prinzip der “Chronistenpflicht” und die öffentlich-rechtliche Aufgabenstellung der ARD verletzt habe. Dem ARD-Fernsehen werden “sprachliche Entgleisungen, Verunglimpfungen, Beschimpfungen und Verleumdungen” vorgeworfen, und dem Hörfunk wird bescheinigt, er habe vor “Diffamierungen” nicht zurückgeschreckt. Dagegen sei die Berichterstattung des ZDF “der Sache angemessen und dienlich” gewesen. Die Berichterstattung in den Printmedien sei “facettenreich, abgewogen und zweiseitig” gewesen. “Positive Unterstützung finden die Ufa und der Bertelsmann-Konzern auch vom Springer-Verlag, insbesondere der Bild-Zeitung” (Hackforth et al, 1988, S. 5–15). Ei der Daus, kann einem bei diesen Ergebnissen nur einfallen! Wer hätte das gedacht, daß sich das ZDF, das seit vielen Jahren intensive Geschäftsbeziehungen mit der Ufa hat, so zurückhält, und daß ausgerechnet die Bild-Zeitung eine Kommerzialisierung der Sportberichterstattung unterstützt? Und wer wäre schon auf die Idee gekommen, daß sich die ARD ihrer Haut zu erwehren versucht? Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück. Diese Interpretation der inhaltsanalytischen Ergebnisse erscheint uns “der Sache angemessen und dienlich” zu sein. In einer vierseitigen Presse-Erklärung der Abteilung Medienforschung des Süddeutschen Rundfunks wird dieser Studie bescheinigt, daß sie wissenschaftlich unseriös sei (Lindner-Braun, 1988).

    Google Scholar 

  9. Ulrich Wechsler, Leiter des Unternehmensbereiches Verlage und Vorstandsmitglied der Bertelsmann AG, ist Aufsichtsratsvorsitzender der Ausstellungs- und Messe GmbH des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (Frankfurter Buchmesse); Klaus Eierhoff, Leiter der Bertelsmann-Distribution, ist Mitglied im Ausschuß für Zwischenbuchhandel des Börsenvereins und Volker Neumann, Leiter des zum Bertelsmann-Konzerns gehörigen Verlages Goldmann, ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Taschenbuch im Börsenverein.

    Google Scholar 

  10. Die Thyssen Bornemisza-Gruppe ist so publizitätsscheu, daß sich ihre Aktivitäten einer wissenschaftlich fundierten Analyse entziehen. Selbst die internen Archive einiger befragter westdeutscher Großbanken enthalten so gut wie keine Informationen über diese Holding. Neben BRS Information Technologies gehören folgende im Datenbankbereich tätige Firmen zur Thyssen Bornemisza-Gruppe: Information Handling Services, Denver/Colorado; ITG Inc., Reston/Virginia; Library Technologies International; CLSI, Newtonville/Mass.; Information Industries-Predicasts, Cleveland/Ohio; Technical Indexes, Bracknell, England. Insgesamt läßt sich sagen, daß das gegenwärtige Kräftedreieck DATA-STAR-Thyssen Bornemisza-Bertelsmann nicht genau rekonstruierbar ist.

    Google Scholar 

  11. So die gedruckte Auskunft der Creditreform-Datenbank bei Genios vom 10.8.1988.

    Google Scholar 

  12. In einer Untersuchung über den Sprachgebrauch im Handelsblatt kommen deren Autoren (Piirainen/Airismäki, 1987, S. 249) zu folgendem Ergebnis: “Das Streben nach konzentrierter Information kann als das auffälligste Merkmal der Sprache im ,Handelsblatt, angesehen werden.” Bei solchen Ergebnissen “wissenschaftlicher Arbeit” kann man nur noch verwundert fragen: Wer hätte das gedacht?

    Google Scholar 

  13. Diese Verbitterung der Verlegerin Brigitte Weyl erhält ihre pikante Note dadurch, daß sie sich als Vertreterin des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger in verschiedenen UNESCO-Gremien engagiert und kontinuierlich seit vielen Jahren gegen eine Neue Internationale Informationsordnung ausgesprochen hat, ohne eine Differenzierung in Meinungsfreiheit als Grundrecht und Pressefreiheit als einem Recht der Freiheit des Gewerbes vorzunehmen, und damit die Tätigkeit transnationaler Medienkonzerne in Ländern der Dritten Welt stets legitimierte (vgl. Weyl, 1981; Weyl, 1984).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Becker, J., Bickel, S. (1992). Datenbanken und Politik. In: Datenbanken und Macht. Sozialverträgliche Technikgestaltung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93620-2_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93620-2_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12315-8

  • Online ISBN: 978-3-322-93620-2

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics