Zusammenfassung
Welche Bedeutung hat es, wenn jemand seine Identität in starkem Maße in sozialen Kategorien verankert? Wie wird eine solche Verankerung aufgelöst? Was für Konsequenzen hat es, wenn diese Bindung wegfällt? Diese Fragen wurden im Rahmen einer empirischen Untersuchung gestellt, die in drei Stichproben durchgeführt wurde: bei angehenden Verwaltungsinspektoren (n = 199), bei Soziologiestudenten in einer Einführung in die Forschungsmethoden der Soziologie (n = 144), bei verurteilten Straftätern im Rahmen einer Befragung (n = 197). Die “soziale Verankerung” wurde mit dem TST gemessen: Den Probanden wurde die Aufgabe gestellt, 10 Antworten auf die Frage “Wer bin ich?” zu formulieren. Diese Antworten lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten auswerten, u.a. auch danach, ob und wie stark jemand seine persönliche Identität in gesellschaftlichen Bezügen verankert. Ein Indikator dafür ist, wie häufig jemand sich selbst mit sozialen Kategorien darstellt, also z.B. mit Positions- oder Rollenbeschreibungen. Ein Vergleich zwischen den drei Gruppen ist sehr reizvoll und gibt Anlaß zu einigen Fragen und Hypothesen.
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Blinkert, B. (1990). “Wer bin ich?” Soziale Verankerung und Individualisierung bei Verwaltungsinspektoren, Soziologiestudenten und Straftätern. In: Oswald, H. (eds) Macht und Recht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93609-7_19
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