Zusammenfassung
Rudolf Heberle benennt in seiner “Politischen Soziologie” Generationen und soziale Klassen neben ethnischen Gruppen als die Träger neuer sozialer Bewegungen1. Graham Murdock und Robin McCron bezeichnen die Frage, inwieweit soziale Konflikte Generationen oder Klassen geschuldet seien, als die “verborgene Debatte der Soziologie”2.
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Literatur
Vgl. Rudolf Heberle, Hauptprobleme der Politischen Soziologie, Stuttgart: Enke 1967, Kap. 8–10.
Graham Murdock/Robin McCron, Klassenbewußtsein und Generationsbewußtsein, in: John Clarke u.a., Jugendkultur als Widerstand, Frankfurt a.M.: Syndikat 1979, S. 15–38, hier S. 20.
Vgl. Karl Werner Brand/Detlef Büsser/Dieter Rucht, Aufbruch in eine andere Gesellschaft, Frankfurt a.M./New York: Campus 1986. Für die Ökologiebewegung s. S. 102f., die Frauenbewegung S. 136f., die Alternativbewegung S. 179f. und die Friedensbewegung S. 217f.
Helmut Fogt, Politische Generationen, Opladen: Westdeutscher Verlag 1982, S. 182ff.
Frank Uwe Fuhrmann u.a., Politisierung der Revolte, in: Dietrich Herzog/Bernhard Weßels (Hrsg.), Konfliktpotentiale und Konsensstrategien, Opladen: Westdeutscher Verlag 1989, S. 145–179.
Heinz Dietrich Ortlieb, Klassenkampf der Generationen, in: Gerd-Klaus Kaltenbrunner (Hrsg.), Die elternlose Generation, München: Herder 1978, S. 81–89.
Vgl. Steven Brint, ‘New Class’ and Cumulative Trend Explanations of the Liberal Attitudes of Professionals, in: American Journal of Sociology, Bd. 90, Nr. 1., 1984, S. 30–71.
Vgl. Hanspeter Kriesi, New Social Movements and the New Class in the Netherlands, in: American Journal of Sociology, Bd. 94, Nr. 5, 1989, S. 1078–1116.
H. Jaeger, Generationen in der Geschichte, in Geschichte und Gesellschaft, 3/1977, S. 429–452, 1977, hier S. 430.
Karl Mannheim, Das Problem der Generationen, in: Ludwig v. Friedeburg (Hrsg.), Jugend in der modernen Gesellschaft, Ktiln/Berlin: Kiepenheuer&Witsch 1965, S. 23–48, hier S. 28.
Allerbeck und Hoag vermerken: “Deswegen ist es auch abwegig, daß sozialwissenschaftliche Schriftsteller noch immer nach dem Vorbild des Schelskyschen Bucherfolgs ‘Die skeptische Generation’ die jeweilige Jugend zu einer eindeutig zu benennenden und einzuordnenden Generation erklären wollen.” Klaus Allerbeck/Wendy Hoag, Jugend ohne Zukunft?, München: Piper 1985, S. 161. Siehe auch unten Kap. 5.1.5.
Siehe zusammenfassend für die Sozialisationsforschung Peter Pawelka, Politische Sozialisation, Wiesbaden: Akademische Verlagsgesellschaft 1977, S. 59.
Vgl. Rolf E. Muus, Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung in der Adoleszenz, in: Rainer Döbert/Jürgen Habermas/Gertrud Nunner-Winkler (Hrsg.), Entwicklung des Ichs, Meisenheim a. Gl.: Athenäum 1980, S. 90–108, hier S. 100.
Joseph Adelson, Die politischen Vorstellungen des Jugendlichen in der Friihadoleszenz, in: ebd., S. 272–293, hier S. 272.
Bernd Buchhofer/Jürgen Friedrichs/Hartmut Lüdtke, Alter, Generationsdynamik und soziale Differenzierung, in: Kölner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie, 22. Jg. 1970, S. 300–334, hier S. 308.
Fogt, Politische Generationen (Anm. 4), S. 49.
Vgl. Jaeger, Generationen in der Geschichte (Anm. 11), S. 431f.
Kingsley Davis, Sociology of Parent-Youth Conflict, in: American Sociological Review,(1940), Nr. 5, S. 523–535, hier S. 525. Hier zit. nach der Übersetzung von Buchofer u.a., Generationsdynamik (Anm. 21), S. 302.
Samuel N. Eisenstadt, Von Generation zu Generation, München: Juventa 1965; hieraus ein Auszug (“Altersgruppen und Sozialstruktur”) in: Friedeburg, Jugend (Anm. 13), S. 49–81.
Talcott Parsons, Jugend im Gefüge der amerikanischen Gesellschaft, in: Friedeburg, Jugend (Anm. 13), S. 131–155.
Vgl. auch Pawelka, Politische Sozialisation (Anm. 17), S. 59.
Siehe vor allem Helmut Schelsky, Die skeptische Generation, Frankfurt a.M./Berlin/Wien: Ullstein 1984 (Orig. Düsseldorf/Köln: Diederichs 1957).
Wilhelm Bemsdorf, Stichwort “Generation”, in: ders. (Hrsg.), Wörterbuch der Soziologie, Bd. 2, Frankfurt a.M.: Fischer 1975, S. 279–284, hier S. 281.
Siehe zum Begriff der “Problemgemeinschaft” als historische Generation Jaeger, Generationen in der Geschichte (Anm. 11), S. 444.
Siehe Ralf Dahrendorf, Konflikt und Freiheit, München: Piper 1972, S. 25; s. auch ders., Zu einer Theorie des sozialen Konflikts, in: Wolfgang Zapf (Hrsg.), Theorien des sozialen Wandels, Königsteinas.: Anton Hain 1979, S. 108–123.
Siehe oben Kap. 2. Siehe auch: Ralf Dahrendorf, Homo Sociologicus, Kiiln/Opladen: Westdeutscher Verlag 1969, S. 76 ff.
Ebd., S. 320 (Hervorhebung v. Verf.); mit Hinweis auf ethnologische Studien verweisen die Autoren darauf, daß trotz eines Maximums kultureller Unterschiede zwischen Generationen es nicht zu einem Generationenkonflikt kommen muß. Vgl. ebd., Fußnote 55.
Fogt, Politische Generationen (Anm. 4), S. 26. Seine Formulierung geht erheblich weiter: Nicht nur in komplexen Fragen, sondern generell in der Politikwissenschaft erscheinen ihm derartige “szientifischen Ideale” verfehlt.
Jaeger, Generationen in der Geschichte (Anm. 11), S. 435, Fn. 25.
William M. Evans, Cohort Analysis of Survey Data: A Procedure for Studying Longterm Opinion Change, in: Public Opinion Quarterly, Bd. 23, 1959, S. 62–72.
The cohort analysis of this particular series of opinion items raises a general question as to the effect of age on opinion change. Is the effect of age-correlated movement through status-sequences and their associated roles, which is a sociological dimension of aging, less than the effect of exposure to particular historical events?“, and weiter: ”The tendency toward stability of reference group through the life cycle?“; ebd., S. 69.
Im Englischen besser getroffen mit dem Begriff “aging”.
Der Begriff “Zeitgeist” wurde von Hyman 1959 in die Kohortenanalyse eingeführt.
Karen Oppenheim Mason/H.H. Winsborough/William M. Mason/W. Kenneth Poole, Some Methodological Issues in Cohort Analysis of Archival Data, in: American Sociological Review, Bd. 38, 1973, S. 242–258, hier S. 234.
An dieser Stelle geht es nur um das formale Problem, die inhaltliche Bestimmung erfolgt im nächsten Abschnitt. und frühen 90er Jahren des 19. Jahrhunderts geboren wurden, der Generation des literarischen Expressionismus zugerechnet (s. ebd., S. 447). Entralgo siedelt die spanische “Generation von 1898”, eine literarische Bewegung, bei den zwischen 1865 und 1880 geborenen an (s. ebd., S. 449).
Siehe Karl W. Deutsch, The German Federal Republic, in: Roy C. Macridis/Robert E. Ward (Hrsg.), Modern Political Systems: Europe,Englewood Cliffs, N.J.: Prentice Hall 1963, S. 269–400, hier S. 284: “First of all, the Weimar Republic was, and remained, illigitimate in the eyes of roughly one-third of its population. Throughout the 1920’s, about 20 per cent of the voters on the Right backed the German Nationalist People’s Party and similar rightist groups, which longed for the restoration of the monarchy…, and about 10 per cent on the Left voted for the Communists, who urged the replacement of the ‘bourgeois’ Weimar Republic by a Soviet-style ‘dictatorship of the proletariat’.”
Siehe Arthur Rosenberg, Demokratie und Sozialismus, Frankfurt a. M.: EVA 1962, S. 291.
Karl Dietrich Bracher, Stufen der Machtergreifung, Frankfurt a.M. u.a.: Ullstein 1983, S. 41.
Vgl. Erich Fromm, Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reichs, München dtv 1983.
So Kurt Sontheimer, Grundzüge des politischen Systems der Bundesrepublik, Munchen Piper 1980, S. 13.
Vgl. z.B. Bracher, Stufen der Machtergreifung (Anmm. 60), S. 38–48; Martin Broszat, Der Staat Hitlers, München: dtv 1978, S. 24–32. Karl W. Deutsch sieht vier Gründe für das Scheitern, davon an erster Stelle das Fehlen eines gesellschaftlichen Konsenses; daneben die ungebrochene Übernahme monarchistischer Militärtraditionen und die Abhängigkeit der Republik von Kräften, die ihr feindlich gegenüberstanden; drittens die Instabilität der Ökonomischen Situation und viertens die Führungsschwäche (German Federal Republic [Anm. 58], S. 284f.). Russell J. Dalton zieht ebenfalls als Fazit: “A basic weakness of the Weimar Republic was its lack of support from political elites and the general public. From the birth, it was unable to develop a popular consensus…” (Politics: West Germany, Glenview, Ill.: Scott, Foresman/Little, Brown 1989, S. 21.
Siehe die Dokumente bei Walther Hofer, Der Nationalsozialismus: Dokumente 19331945, Frankfurt a.M.: Fischer 1973: Nr. 27, S. 57; Nr. 28, S. 58; Nr. 30, S. 61; Nr. 48, S. 90. Siehe auch Broszat, Der Staat Hitlers (Anm. 64), S. 108ff.
So Röhm in den Nationalsozialistischen Monatsheften, zit. nach Broszat, ebd., S. 257. 68 Timothy W. Mason, Sozialpolitik im Dritten Reich, Opladen: Westdeutscher Verlag 19782.
S. z.B. Hans-Rainer Sandvoß, Widerstand in einem Arbeiterbezirk (Schrift der Gedenk-und Bildungsstätte Stauffenbergstraße), Berlin o.J.; s. auch Hofer, Nationalsozialismus (Arm. 65), S. 313–358.
Martin und Sylvia Greiffenhagen, Ein schwieriges Vaterland,München: List 1979, S. 45ff.
Auf die von Greiffenhagen (ebd., S. 54f.) angesprochene Kontroverse zwischen Dahrendorf und Kielmansegg, ob — stark verkürzt - der NS durch das Aufbrechen von in ihrer Wirkung antiliberalen Loyalitäten (Region, Religion, Familie usw.) einen Modernisierungsschub in Gang gesetzt habe, der erst die Befreiung vom wilhelminischem Denken und damit die Möglichkeit einer Staatsbürgerrolle schuf, oder ob eher der Krieg und der durch ihn hervorgerufene Zusammenbruch Anstoß für eine gewisse Modernisierung war, der NS die Ablösung einer Unmündigkeit durch eine andere gewesen sei, kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden. In beiden Argumentationsfiguren ist aber die Wirkung der Folgen des Nationalsozialimus für die Geschichte der Bundesrepublik unstrittig.
Muus, Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung (Anm. 18), S. 100; Adelson, Die politischen Vorstellungen des Jugendlichen (Anm. 19), S. 272.
Allerbeck/Hoag, Jugend ohne Zukunft? (Anm. 15), S. 12f.; s. zu den Jugendstudien Anfang der 80er Jahre die Dokumentation von Jugend-Umfragen und deren Ergebnisse von Rainer Kabel/Martina Sönnicksen/Andreas Splanemann, Jugend der 80er Jahre, Berlin: Vistas 1987.
Siehe hierzu Kent M. Jennings/Richard G. Niemi, Generations and Politics, Princeton, N.J.: Princeton Univ. Press 1981, S. 3.
Talcott Parsons, Jugend im Gefüge der amerikanischen Gesellschaft (Anm. 27), hier S. 139.
Alois Gunter Brandenburg, Systemzwang und Autonomie, Düsseldorf: Bertelsmann 1971, S. 148–165; Talcott Parsons, Social Structure and Personality, Glencoe, Ill.: The Free Press 1964.
Z.B. Jens Alber, Modernization, Cleavage Structures, and the Rise of the Green Party in Germany, Stein Rokkan Memorial Lecture, ECPR-Joint Sessions, Barcelona, 1985; Wilhelm Bürklin, Grüne Politik, Opladen: Westdeutscher Verlag 1984.
John Wilson, Introduction to Social Movements, New York: Basic Books 1973, S.81ff.
Friedhelm Neidhart, Stichwort Kindheit und Jugend, in: Martin Greiffenhagen/Sylvia Greiffenhagen/Rainer Prätorius (Hrsg.), Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik, Opladen: Westdeutscher Verlag 1981, S. 215–218.
Vgl. Ferdinand Böltken/Wolfgang Jagodzinski, In an Environment of Insecurity, in: Comparative Political Studies, Bd. 17, Nr. 4, 1985, S. 453–484.
Vgl. Ronald Inglehart, New Perspectives on Value Change, in: Comparative Political Studies, Bd. 17, Nr. 4, 1985, S. 485–532. In sein Regressionsmodell gehen Kohorten wie folgt ein: “Oldest cohort is coded ‘1’, next oldest ‘2’, and so on, with youngest corhort’6’.” (Tab. 7). Der Lebenszykluseffekt ist “cohort’s mean in year of survey”. Beides sind lineare Konzepte, sie werden inhaltlich dem Generationenproblem nicht gerecht und lassen zudem keine gültige Bewertung der Effekte zu. Siehe oben Kap. 5.1.3.
M. Rainer Lepsius, Stichwort Generationen, in: Greiffenhagen/ Greiffenhagen/Prätorius (Hrsg.), Handwörterbuch (Anm. 82), S. 172–175.
Claus Offe, Sozialstaat und politische Legitimation, in: Albrecht Randelzhofer/Wemer Süß (Hrsg.), Konsens und Konflikt, Berlin/New York: de Gruyter 1986, S. 131.
Vgl. Max Kaase, Zur Legitimität des politischen Systems in den westlichen Demokratien, in: ebd., S. 491.
Jaeger, Generationen in der Geschichte (Anm. 11), S. 447, erste Hervorhebung im Original, zweite vom Verfasser.
Siehe Helmut Norpoth, The Making of a More Partisan Electorate in West Germany, in: British Journal for Political Science,Bd. 14, 1984, S. 53–71.
Fuhrmann u.a., Politisierung der Revolte (Arm. 5), S. 160ff.
Siehe Samuel Barnes/Max Kaase et al., Political Action,Beverly Hills/London: Sage 1979, Part IV ‘Parents and Children’ von Allerbeck, Jennings und Rosenmayer.
Christoph Böhr/Eckart Busch, Politischer Protest und parlamentarische Bewältigung, Baden-Baden: Nomos 1984, S. 30, 31.
So Allerbeck/Hoag, Jugend ohne Zukunft? (Anm. 15), S. 144.
Ernst Oldemeyer, Zum Problem der Umwertung von Werten, in: Helmut Klages/Peter Kmieciak (Hrsg.), Wertwandel und gesellschaftlicher Wandel, Frankfurt a.M./New York: Campus 1979, S. 603.
Alain Touraine, Soziale Bewegungen, in: Joachim Matthes (Hrsg.), Krise der Ar- beitsgesellschaft, Frankfurt a.M./New York: Campus 1983, S. 94–105, hier S. 95f.
Ebd., S. 98: “Der Begriff der sozialen Bewegung kann nicht von dem der sozialen Klasse losgelöst werden. Was jedoch die soziale Bewegung von der Klasse unterscheidet, ist, daß diese als Situation aufgefaßt werden kann, während die soziale Bewegung historisches Subjekt ist.”
Für Touraine problematisch ist allerdings die Verwendung des Begriffs der Gesellschaft. Gerade diese erscheint ihm in seiner “Umstülpung… einer Soziologie der Gesellschaft zu einer Soziologie des Handelns” (ebd., S. 97) nicht mehr als Gegenstand der Soziologie.
Siehe Karl-Werner Brand, Neue soziale Bewegungen, Opladen: Westdeutscher Verlag 1982, S. 153 ff.
Siehe Hanspeter Kriesi, Neue soziale Bewegungen: Auf der Suche nach ihrem gemeinsamen Nenner, in: Politische Vierteljahresschrift, 28. Jg., 1987, H. 3, S. 315–334.
Zur Entstehung und Entwicklung des Klassenbegriffs s. Niklas Luhmann, Zum Begriff der sozialen Klasse, in: ders. (Hrsg.), Soziale Differenzierung, Opladen: Westdeutscher Verlag 1985, S. 119–162, Zitat S. 122.
Eine geschlossene Klassentheorie findet sich bei Marx nicht. Das 52. Kapitel des dritten Bandes von “Das Kapital” mit der Überschrift “Die Klassen” bricht nach etwa einer Seite ab. Siehe MEW, Bd. 25, S. 892f.
Siehe Thomas A. Herz, Klassen, Schichten,Mobilität, Stuttgart: Teubner 1983, S. 26. Auch Helmut Schelsky weist darauf hin, daß Gegenfassungen und alternative Differenzierungstheorien nur vor dem Hintergrund des historischen Klassenbegriffs zu begreifen sind. Vgl. ders., Die Bedeutung des Klassenbegriffs für die Analyse unserer Gesellschaft, in: ders., Auf der Suche nach Wirklichkeit, München: Goldmann 1979, S. 350–393, hier S. 353.
Vgl. Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen Mohr Siebeck 1976, S. 177: “Erwerbsklasse soll eine Klasse insoweit heißen, als die Chancen der Marktverwertung von Gütern oder Leistungen die Klassenlage primär bestimmen.”
Siehe Karl Marx/Friedrich Engels, Das Kommunistische Manifest (Orig. Leipzig 1872), in: dies., Ausgewählte Werke, Moskau: Progress 1975, S. 29–63, hier S. 35: “Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat.” Im abgebrochenen 52. Kapitel des dritten Bandes von ‘Das Kapital’ geht Marx von drei großen Klassen aus: Lohnarbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer.
Siehe hierzu auch T.B. Bottomore, Classes in Modern Society, London: Allen & Un-win 1965, S. 25.
Siehe Anthony Giddens, Die Klassenstruktur fortgeschrittener Gesellschaften, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1979, S. 231.
An anderer als der in Anm. 108 zitierten Stelle wird dies deutlich: “Wir wollen von einer Klassé reden, wo 1. einer Mehrzahl von Menschen eine spezifische ursächliche Komponente ihrer Lebenschancen gemeinsam ist, soweit 2. diese Komponente lediglich durch ökonomische Güterbesitz-und Erwerbsinteressen und zwar 3. unter den Bedingungen des (Güter-oder Arbeits-) Markts dargestellt wird (’Klassenlage’).” Weber, Wirtschaft und Gesellschaft (Anm. 108), S. 531.
Vgl. Erik Olin Wright, Class Structure and Income Determination, New York u.a.: Academic Press 1979, S. 10.
“Secondly, the three processes that comprise capitalist social relations of production do not always perfectly coincide. This fact is the key to our understanding the class position of the social categories that are labeled ‘middle class’ (or more exactly ‘new middle class’). The new middle classes can be defined as social categories that occupy contradictory locations within class relations.” Ebd., S. 16.
Siehe die Übersichten ebd., S. 40, 42.
Vgl. Giddens, Klassenstruktur (Anm. 111), S. 233.
Vgl. zum folgenden: Brint, ‘New Class’ (Anm. 7), S. 30–71.
Gouldner, Die Intelligenz als neue Klasse (Anm. 103), S. 17–20. Meiner Ansicht nach ist dies aber nicht so deutlich, wie Brint es nahelegt. Gouldner ist in diesem Punkt durchaus widersprüchlich. Siehe ebd., S. 34.
Dahrendorf, der weiter ausführt “und daher eher ein Anhängsel der herrschenden als eine Ergänzung der Beherrschten darstellen”, ist bewußt nicht zitiert zuende worden. Meiner Ansicht nach klassifiziert Wright solche Positionen zu Recht als “contradictory class locations” - eben nicht zuschlagbar zu Herrschern oder Beherrschten.
Vgl. Gouldner, Die Intelligenz als neue Klasse (Anm. 103), S. 16, 44ff.; s. zum Begriff des Kulturkapitals auch Pierre Bourdieu, Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in: Soziale Ungleichheiten, Sonderband Soziale Welt 2, 1983, hrsg. v. R. Kreckel, S. 183–198. Es fällt auf, daß Bourdieu nicht von Klassen-, sondern von Gruppenbildungen auf der Basis der Verfügung über kulturelle Ressourcen spricht.
Siehe Stephen Cotgrove/Andrew Duff, Environmentalism, Class and Politics, Typoskript 1979, S. 11.
Max Horkheimer, Zur Kritik der gegenwärtigen Gesellschaft, in: ders., Gesellschaft im Übergang. Ausätze, Reden und Vorträge 1942–1970, Frankfurt a.M.: Athenäum 1972, S. 144–151.
Gouldner sieht in der Habennasschen Kritik den Konflikt zwischen “humanistischer Elite” und “neuer technokratischer Elite” repräsentiert Habermas’ Einwände gegen die “instrumentelle Effizienz” der technischen Intelligenz seien darauf gerichtet, Techniker den “Forderungen rationalen moralischen Argumentierens und praktischer Vernunft unterzuordnen”. Siehe ders., Die Intelligenz als neue Klasse (Anm. 103), S. 72.
Gouldner, Die Intelligenz als Neue Klasse (Anm. 103), S. 118, 123.
Ein “paradoxer Effekt” liegt dann vor, “wenn zwei (oder mehrere) Individuen in Verfolgung gegebener Ziele einen nicht beabsichtigten Sachverhalt schaffen, der aus der Sicht beider oder eines Betroffenen unerwünscht sein kann.” Raymond Boudon, Widersprüche sozialen Handelns, Darmstadt/Neuwied: Luchterhand 1979, S. 68.
Siehe Albert O. Hirschman, Exit, Voice,and Loyalty, Cambridge, Mass.: Harvard University Press 1970.
Gouldner, Die Intelligenz als neue Klasse (Arun. 103), S. 36, 33, 151.
Brint, ‘New Class’(Anm. 7), S. 33, Fn. 4: “The empirical literature on ideas associated with the new-class ist surprisingly incomplete. The existing studies either have not addressed the full range of issues thought to seperate new and old classes, have utilized problematic measures of such key variables as occupation and education, or have chosen to conceptualize the problem very differently, often using either elite oder dualistic ‘new-working-class’ frameworks.”
Stephen Cotgrove, Catastrophe or Cornucopia, Chichester/New York u.a.: Wiley & Son 1982, S. 18, Tab. 1.8. Der Anteil der in Humandienstleistungsbereichen Beschäftigten beträgt unter den Umweltschültzern in Großbritannien 38.4, der Anteil in der Bevölkerung allgemein 12.2 Prozent.
Siehe hierzu den Tabellenband von Hans Kessel/Wolfgang Tischler, Umweltbewußt-sein, Berlin: Edition Sigma 1984, S. 231. Der Anteil liegt, werden die Kategorien “other public services/administration” und “other service workers” nicht berücksichtigt, bei 55 Prozent unter den Umweltschützem und bei 24.7 Prozent in der gesamten Bevölkerung.
“It is the political dimension of their role, rather than economic interests which has generated their particular form of dissent.” Cotgrove/Duff, Environmentalism, Class and Politics (Arun. 130), S. 12.
Kriesi, Neue soziale Bewegungen (Anm. 100), S. 321.
Brand, Neue soziale Bewegungen (Anm. 99), S. 154.
Dieter Rucht, Von der Bewegung zur Institution? Organisationsstrukturen der Ökologiebewegung, in: Roland Roth/Dieter Rucht (Hrsg.), Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik (Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung, Bd. 252), Bonn 1987, S. 238–260, hier S. 243, 242.
Siehe Kriesi, New Class (Anm. 8), S. 1112. Ihm standen in seiner Befragung der holländischen Bevölkerung leider nur Indikatoren zur Bestimmung des Unterstützungspotentials für die verschiedenen sozialen Bewegungen zur Verfügung und keine Fragen zu Wertorientierungen. Daher ist auf dieser Ebene bedauerlicherweise auch kein Vergleich der Ergebnisse möglich.
Ulrich Beck, Risikogesellschaft, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1986, S. 121.
Joachim Hirsch/Roland Roth, Das neue Gesicht des Kapitalismus, Hamburg: VSA 1986, S. 184.
Vgl. Erik Allardt, Past and Emerging Cleavages, in: Otto Stammer (Hrsg.), Party Systems, Party Organizations and the Politics of the New Masses, Beiträge zur 3. Internationalen Konferenz über Vergleichende Politische Soziologie, Berlin, 15.-20. Januar 1968, gedrucktes Manuskript, S. 66–76.
Max Kaase/Hans-Dieter Klingemann, Sozialstruktur, Wertorientierung und Parteiensystem, in: Joachim Matthes (Hrsg.), Sozialer Wandel in Westeuropa, Frankfurt a.M./New York: Campus 1979, S. 534–573, hier S. 542f.
Kaase/Klingemann, Sozialstruktur, Wertorientierung und Parteiensystem (Anm. 168), S. 540.
Michael Th. Greven, Parteiensystem, Wertwandel und neue Marginalität, in: Matthes (Hrsg.), Sozialer Wandel (Anm. 168), S. 574–590, hier S. 583.
Hirsch/Roth, Das neue Gesicht des Kapitalismus (Anm. 165), S. 191, 195.
Vgl. Roland Roth, Kommunikationsstrukturen und Vemetzungen in neuen sozialen Bewegungen, in: Roth/Rucht (Hrsg.), Neue Soziale Bewegungen (Anm. 151), S. 238260; Hirsch/Roth, Das neue Gesicht des Kapitalismus (Anm. 165), S. 222.
Beck, Risikogesellschaft (Anm. 163), S. 152ff.
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Weßels, B. (1991). Träger des Konflikts: Generationen und Klassen?. In: Erosion des Wachstumsparadigmas: Neue Konfliktstrukturen im politischen System der Bundesrepublik?. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93608-0_5
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