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Zusammenfassung

Das Problem Umweltverschmutzung hat entgegen der Einschätzung zahlreicher Politiker — darunter Helmut Schmidt, der dieses Problem noch Mitte der siebziger Jahre als ein Modethema gelangweilter Mittelständler abtat1 — nichts an Dringlichkeit eingebüßt. Weder sind die Störungen natürlicher Gleichgewichte und Lebensbedingungen geringer geworden noch hat dieses Problem im Bewußtsein der Bevölkerung an Bedeutung verloren; eher ist von der gegenteiligen Entwicklung auszugehen: Ereignisse mit massiven Auswirkungen auf die Natur und die Gesundheit der Menschen sind wohl kaum seltener geworden, und die Bedeutung von Umweltschutz ist in der Sicht der Bürger 1985 gegenüber 1981 noch gestiegen; einzig die Massenarbeitslosigkeit wird als das noch wichtigere gesellschaftspolitische Thema angesehen2. Im Gegensatz zu anderen politischen Problemen handelt es sich beim Umweltschutz um ein Issue, so Max Kaase, das nach spektakulärer Karriere einen Dauerplatz in der politischen Diskussion erobert hat3.

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Literatur

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© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Weßels, B. (1991). Einleitung. In: Erosion des Wachstumsparadigmas: Neue Konfliktstrukturen im politischen System der Bundesrepublik?. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93608-0_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93608-0_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12261-8

  • Online ISBN: 978-3-322-93608-0

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