Zusammenfassung
Die informellen Aktivitäten sind keine Erscheinung der Neuzeit; vielmehr waren nicht-marktliche und nicht-staatliche Versorgungseinrichtungen dem heutigen Industriesystem vorgelagert. In den vorindustriellen Gesellschaften West- und Mitteleuropas war das informelle Wirtschaften in Form des „ganzen Hauses“ (Brunner 1978, S. 87), gelegentlich auch „große Haushaltsfamilie“ (Weber-Kellermann 1977, S. 14) genannt, vor allem bei den Bauern, vorherrschend. Sie betrieben Subsistenzwirtschaft, d.h. sie stellten ihre zum Lebensunterhalt notwendigen Güter weitgehend selbst her. Auf diese Weise besaßen sie eine bestimmte wirtschaftliche Unabhängigkeit, die aber durch äußere Zwänge wie etwa die Größe der Anbaufläche oder die Festlegung der Anbaufolge teils wieder eingeschränkt wurde. Die vorhandenen Möglichkeiten zur Selbstversorgung brachten es mit sich, daß das „ganze Haus“ nur geringfügig in Markt- und Austauschbeziehungen eingebunden war (vgl. Rosenbaum 1978) und folglich auch nur über ein niedriges Geldeinkommen verfügte.
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Teichert, V. (1993). Zur Entwicklungsgeschichte der Informellen Ökonomie. In: Das informelle Wirtschaftssystem. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 125. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93607-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93607-3_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12444-5
Online ISBN: 978-3-322-93607-3
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