Zusammenfassung
In der Tradition der aristotelischen Logik kommt Unsicherheit nicht vor. Andererseits ist unser Wissen — vom Alltagswissen bis zum Expertenwissen — vielfach von Unsicherheit gekennzeichnet. Wir haben etwa meist nur recht vage Vorstellungen von der Geometrie einachsig gelenkter Quader, und doch steuern wir unsere Autos sicher in enge Parklücken. Ein Arzt kann aufgrund von Symptomen nur mit gewisser Wahrscheinlichkeit auf mögliche Ursachen schließen, und doch ist die Medizin mehr als eine Ansammlung von Vermutungen. Schließlich vermögen etwa Kriminalkommissare Unsicherheiten abzuwägen, wenn sie eine Zeugenaussage plausibler als eine andere finden, ohne den wirklichen Hergang einer untersuchten Tat zu kennen. Wir verfügen also über unsicheres Wissen, und wir können auch aus solchem Wissen unsere Schlüsse ziehen oder durch es unsere Handlungen leiten lassen.
Dieser Beitrag entspricht einem Vortrag auf dem Dokumentartag in Ulm 1991.
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Spies, M. (1994). Repräsentation unsicheren Wissens. In: Best, H., Endres-Niggemeyer, B., Herfurth, M., Ohly, H.P. (eds) Informations- und Wissensverarbeitung in den Sozialwissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93603-5_9
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Print ISBN: 978-3-531-12501-5
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