Die Stahlindustrie — Arbeitspolitik zwischen Krise und Modernisierung

Zusammenfassung

Die Untersuchung der Rationalisierungs- und Restrukturierungsprozesse, die sich in der Eisen- und Stahlindustrie (ESI) abspielen, ist ohne Berücksichtigung der besonderen Branchensituation, wie sie in der landläufigen Bezeichnung ‘Krisenbranche’ markiert ist, nicht möglich. Es sind daher einleitend einige Ausführungen zur ’Branchenkrise’ erforderlich — auch und gerade mit Bezug auf die in einer landläufigen Vorstellung von Krise transportierte Fehlbeurteilung, wie sie bei Kern/Schumann zutage tritt: “(...) so stehen am anderen Pol die krisenbestimmten Branchen, die heute kaum noch eine Perspektive haben und in denen es ums nackte ökonomische Überleben geht. In diesen industriellen Krisensektoren ist wenig Platz für die Idee neuer Produktionskonzepte; ihr (vergeblicher?) Überlebenskampf steht unter dem Zeichen der Kapazitätsvernichtung und der Auspowerung.” (Kern/Schumann 1984, S.21).