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Konrad von Würzburg

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Zusammenfassung

Konrad von Würzburg verkörpert — verglichen mit den Autoren vom Beginn des 13. Jahrhunderts, mit Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach oder Gottfried von Straßburg — einen neuen Typ des Schriftstellers. Das zeigt sich schon darin, daß er vielseitig ist wie kein anderer; er hat sich in alien epischen und lyrischen Gattungen ausgedrückt. Von ihm gibt es kurze Erzählungen, Legenden, höfische Romane und ein stofflich antikisierendes Großepos (den Trojanerkrieg), er hat religiöse Leiche, Liebeslieder und Spruchlieder gedichtet. Diese Vielseitigkeit erlaubt ihm seine Fähigkeit, sich, als geschehe es völlig mühelos, in einer eleganten und flüssigen, häufig aber auch eher preziös als präzis formulierten Verssprache auszudrücken. Gerade dies Vermögen, alles gewählt formulieren zu können, das sich steigern kann bis zum verstiegen virtuosen Reimspiel einiger seiner Gedichte1 oder zur schier endlosen Flut von Bildern und Vergleichen in seinem Marienpreis, gerade diese Verfügbarkeit poetischen Könnens ist es allerdings, die die Beurteilung dieses Autors immer schwierig machte. Auch er gait, wie Rudolf von Ems, als der Epigone, was hieß: Der mit gefälligem Talent Nachahmende, der aber eigentlich an den Problemen dieser von ihm exekutierten Literaturformen keinen inneren Anteil hat. Nun ist seit längerem unbestritten, daß so zu urteilen heißt, normativ zu verfahren, und damit eventuell gerade das historisch Neue zu verfehlen. Jedoch auch die Ablehnung des Prädikats „epigonal“ lost nicht die Schwierigkeiten des Urteilens. Zur Fundierung eines Urteils allerdings scheint mir zuerst nötig, sich die veränderten Bedingungen des Produzierens bei Konrad deutlich zu machen.

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Literaturhinweise

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Ansätze zur Neuinterpretation

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© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Frey, W. et al. (1982). Konrad von Würzburg. In: Einführung in die deutsche Literatur des 12. bis 16. Jahrhunderts. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93589-2_6

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11484-2

  • Online ISBN: 978-3-322-93589-2

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