Zusammenfassung
Die Auseinandersetzungen innerhalb der Familiensoziologie2 dokumentieren, daß sie mit Schwierigkeiten systematischer Art zu kämpfen hat. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in der Tatsache begründet, daß sie — mehr noch als andere soziologische Arbeitsschwerpunkte — von Folgen einer komplexen Subjekt-Objekt-Beziehung belastet ist. Dieser Gesichtspunkt muß hier nicht in aller Ausführlichkeit diskutiert, aber kurz angesprochen werdend Je mehr das erkennende Subjekt mit seinem Erkenntnisgegenstand identisch ist und/oder mit ihm in einem praktisch-konstitutiven Interaktionsverhältnis steht, desto stärker ist auch der Austausch, ist die gegenseitige Beeinflussung. Natürlichen Gegebenheiten ist es äußerlich, ob und wie wir uns mit ihnen beschäftigen; soziale Realität wird (in unterschiedlichem Ausmaß) jedoch durch praktisches Handeln hergestellt. Dadurch ist sie nicht qualitativ vom Prozeß der Forschung unterschieden, oder umgekehrt: Auch Forschung ist ein bestimmter Typ von Lebenspraxis, der den gleichen Regeln (und Rahmenbedingungen) unterliegt wie das, was sie analysiert. Andererseits kann über diese Gemeinsamkeit hinaus eine praktische Dialektik bestehen: Wenn ich über Begrüßungsrituale rede, rede ich auch über mich; darüber, wie ich Begrüßungen erlebe und verarbeite und damit auch über meine eigenen Ritualisierungen.
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© 1990 Westdeutsche Verlag GmbH, Opladen
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Schülein, J.A. (1990). Familiensoziologische Forschung. In: Die Geburt der Eltern. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93572-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93572-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11939-7
Online ISBN: 978-3-322-93572-4
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