Zusammenfassung
Darin sind sich heute in der Bundesrepublik so gut wie alle mit der Parteienforschung befaßten Sozialwissenschaftler einig, gleich welcher politischen Richtung sie angehören, daß sich das westdeutsche Parteiensystem seit 1945/46 sowohl im Kontrast zum Parteiensystem der Weimarer Periode als auch zu seiner Ausgangssituation 1945/46 unter quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten tiefgreifend verändert hat. Mit dem Wandel des Parteiensystems zu einem „Volksparteien-System“ findet zugleich ein Austausch des für Deutschland historisch kennzeichnenden Parteitypus statt. Die demokratische (Massen-) Integrationspartei und die liberale Honoratiorenpartei (Sigmund Neumann) werden von der „Volkspartei“ als dominantem Typus abgelöst. Dies ist jedenfalls im Anschluß an den „klassischen“ Artikel von Otto Kirchheimer zur herrschenden Lehrmeinung geworden. Politikwissenschaft, Politische Soziologie und Historiographie haben Kirchheimers Begriff der „Volkspartei“ bzw. „Allerweltspartei“ fast ohne Einschränkung akzeptiert und als heuristisches Instrument übernommen. CDU, CSU und SPD gelten als Paradebeispiele solcher „Volksparteien“.
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Mintzel, A. (1984). Das Volkspartei-Konzept als politiksoziologische Problematik — Zur Entstehungsgeschichte der wissenschaftlichen Diskussion über Begriff und Konzept der Volkspartei. In: Die Volkspartei. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93569-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93569-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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