Zusammenfassung
Interaktion heißt, dass wenigstens zwei Individuen miteinander und aufeinander bezogen handeln. Auf die Frage, wie das erfolgt und warum es gelingt, hat die Soziologie im Grunde zwei große Antworten parat. Die eine findet sich in der Tradition Durkheims, für den soziale Tatsachen — die Institutionen im weitesten Sinn — vorgeben, wie wir uns gegenüber anderen verhalten sollen. Auf dieser Grundannahme ist dann vor allem von Parsons eine Theorie der sozialen Rolle entwickelt worden, nach der wir normativen Vorgaben folgen, die sich aus sozialen Strukturen ergeben. Interaktion gelingt, weil wir im Prozess der Sozialisation die gleichen Normen und Werte der Gesellschaft internalisiert haben und motiviert sind, so zu handeln, wie wir handeln sollen. Thomas Wilson hat die Grundorientierung entsprechender Theorien als normatives Paradigma bezeichnet. (Wilson 1970, S. 55f.) Nach diesem Paradigma folgen die Interaktionsteilnehmer den Rollen, die durch das ‚soziokulturelle Wertsystem‘ vorgegeben sind. Die Handlungspartner definieren Ereignisse als „mustergültige” Beispiele bereits erfahrener Situationen und konkrete Verhaltensweisen als beispielhafte Fälle von erlebten Handlungsmustern. Bei diesem Paradigma steht die Ordnung oder die Gesellschaft als Strukturzusammenhang im Vordergrund.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Abels, H. (2001). Interaktion. In: Einführung in die Soziologie. Hagener Studientexte zur Soziologie, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93556-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93556-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13611-0
Online ISBN: 978-3-322-93556-4
eBook Packages: Springer Book Archive