Zusammenfassung
Genau dieses Bild des Auftretens und wieder Abtretens findet sich auch bei dem amerikanischen Kulturanthropologen Ralph Linton, der in einem Aufsatz über den kulturellen Hintergrund der Persönlichkeit feststellt, dass „ein System fortbesteht, während die Individuen, die Plätze in ihm einnehmen, kommen und gehen können“. (Linton 1945, S. 252) Im soziologischen Sinne sind die Plätze Positionen. Die „Gesamtheit der kulturellen Muster“, die mit einer Position verbunden sind und die unabhängig von einem konkreten Einzelnen gelten, hat Linton Rolle genannt. (Linton 1945, S. 252) Von dieser Definition nimmt die soziologische Rollentheorie ihren Ausgang. Danach sind Positionen „etwas prinzipiell unabhängig vom Einzelnen Denkbares“, und der Begriff der sozialen Rolle bezeichnet ein Bündel von Erwartungen. (Dahrendorf 1958, S. 33)
„Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frau’n und Männer bloße Spieler. Sie treten auf und gehen wieder ab. Sein Leben lang spielt einer manche Rollen ...“
(Shakespeare 1599: Wie es Euch gefällt, II 7, 668ff.)
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Literatur
Dreitzel merku an, daß Merton hier von sequences of status (vgl. Merton 1957d, S. 357) spricht, was eigentlich auch richtiger wäre.
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Abels, H. (2001). Rolle. In: Einführung in die Soziologie. Hagener Studientexte zur Soziologie, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93556-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93556-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13611-0
Online ISBN: 978-3-322-93556-4
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