Zusammenfassung
Der Antisemitismus und die Vernichtung der Juden sind keine Epiphänomene des Nationalsozialismus, sie bilden zentrale Momente der faschistischen Ideologie in Deutschland 1933–1945. Die systematische Vernichtung einer Gruppe von Menschen, dem jüdischen Volk, war für die Opfer von unaussprechlichem Leid, einer Erfahrung, die sich dem Begriff entzieht.
„Man wird müssen schreiben viele Bücher darüber, und wer will schon hören solche Geschichten?“
(Art Spiegelmann, Maus)
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Anmerkungen
Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie (Gesammelte Werke Band 7), Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag 1970, S. 35.
Sarah Kofman: Erstickte Worte, Wien, Passagen Verlag 1988, S. 27. Im folgenden Text zitiert als (EW). Den gleichen Ansatz findet man bei Derrida, wenn er das Jüdische und das Deutsche als zwei Phänomene von Unendlichkeit, ein Paar zweier Völker ohne eigene Identität definiert. Aufgenommen wird dieser Gedanke in „Schibboleth. Pour Paul Celan” Die Interpretation des Abschnittes aus dem Alten Testament (Buch Richter 12,5f.) kommt zu einer Deutung des Namens, des hebräischen Wortes „schibboleth” als dem Inbegriff der Verschiedenheit, Zeichen der Chiffrierung, die Einschreibung eines Volkes in die semantische Differenz, die Bewegung im Unendlichen.
Jacques Derrida: Schibboleth. Pour Paul Celan, Paris: Editions Galilée 1986, S. 44,
Jacques Derrida: Schibboleth. Pour Paul Celan, Paris: Editions Galilée 1986, S. 45,
Jacques Derrida: Schibboleth. Pour Paul Celan, Paris: Editions Galilée 1986, S. 50ff.,
Jacques Derrida: Schibboleth. Pour Paul Celan, Paris: Editions Galilée 1986, S. 61ff.
Sarah Kofman: Melancholie der Kunst, Graz/Wien/Böhlau, Passagen Verlag 1986, aus dem Französischen übersetzt von Birgit Wagner, S. 15; im folgenden: (MK).
Jean-François Lyotard: Discussions, ou: phraser «après Auschwitz», in: Les fins de L’homme. A partir du travail de J. Derrida, Colloque de Cérisy, Paris, Editions Galilée 1981, S. 283–315.
Sarah Kofman: Derrida lesen, Wien, Passagen Verlag 1987, aus dem Französischen übersetzt von M. Buchgeister und H.-W. Schmidt; im folgenden: (DL).
Es handelt sich um die Arbeit «Jenseits des Lustprinzips» (1920); Sigmund Freud: Studienausgabe, hrsg. von A. Mitscherlich, Frankfurt/M., Fischer Verlag 1975, Band III, S. 213–272.
Jean-François Lyotard: Heidegger und die „Juden”, Wien, Passagen Verlag 1988, aus dem Französischen übersetzt von C.-C. Härle; im folgenden: (HuJ).
Philippe Lacoue-Labarthe: La fiction du politique, Paris, Ch. Bourgois Editeur 1987; im folgenden: (FP), S. 114.
Über die weitere Bestimmung dieses Subjekts als Dasein hinaus, zeigt sich hier der Einfluß Derridas: diesem Subjekt ist die Differenz ursprünglich, es de-sistiert (im Gegensatz zu exsistie-ren), es eignet die Struktur der ursprünglichen Supplementarität.
An die Stelle von Mimesis tritt die „mimétologie”, eine Konzeption, die das Schema der ursprünglichen Identität destabilisiert (FP, 124ff.).
Reinhard Baumgart: Unmenschlichkeit beschreiben, in: Literatur für Zeitgenossen, Frankfurt/M., Suhrkamp Verlag 1966, S. 32.
Ebd., S. 29; die Besprechung gilt den beiden Büchern «Schlachtbeschreibung» und «Lebensläufe» von Alexander Kluge.
Ebd., S. 35.
Raul Hilberg und Alfons Söllner: Das Schweigen zum Sprechen bringen. Ein Gespräch über F. Neumann und die Entwicklung der Holocaust-Forschung, in: Zivilisationsbruch. Denken nach Auschwitz, hrsg. von Dan Diner, Frankfurt/M., Fischer Taschenbuch Verlag 1988, S. 175–200, hier S. 197; Hilbergs Buch «Die Vernichtung der europäischen Juden», Berlin 1982, die wohl umfassendste und bestens recherchierte Studie auf diesem Gebiet, verfährt nach diesem methodischen Ansatz, der Rekonstruktion aus der Perspektive der Täter.
Dan Diner: Perspektivenwahl und Geschichtserfahrung, in: Der historische Ort des Nationalsozialismus, Frankfurt/M.:, Fischer Taschenbuch Verlag 1990, S. 94–113, hier S. 110.
Ebd., S. 111.
Ebd., S. 111.
Sidra D. Ezrahi: The shifting boundaries, in: History and Memory 1, (1989), S. 84.
Ebd., S. 77.
Saul Friedländer: The „Final Solution”, in: History and Memory 2, (1990), S. 61–76.
Ebd., S. 65.
Sigmund Freud: Das Unheimliche (1919), Studienausgabe, Band IV, S. 241–275.
S. Ezrahi, (1989), S. 79.
Ebd., S. 86.
Primo Levi: Ist das ein Mensch? Die Atempause, München/Wien, Carl Hanser Verlag 1988, in der Übersetzung von Heinz Riedt; erstmals erschienen 1958 bei Einaudi unter dem Titel: Se questo è un uomo.
Ebd., S. 123.
Ebd., S. 35.
Ebd., S. 68.
Ebd., S. 121.
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Kirberger, B. (1994). Deutsche Literatur nach Auschwitz. Auschwitz als literaturtheoretisches Problem. In: Piechotta, H.J., Wuthenow, RR., Rothemann, S. (eds) Die literarische Moderne in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93545-8_10
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