Zusammenfassung
Im ersten Quartal des Wahljahres 2002 konnte man oft lange Gesichter bei den Matadoren in der sozialdemokratischen Wahlkampfzentrale sehen. Über etliche Monate zuvor hatten sich die Strategen der SPD nach der Parteienfinanzierungskrise der gegnerischen CDU schon als sichere Sieger gefühlt. Doch dann, nachdem die Union die Kanzlerkandidatenfrage geklärt hatte, zog die CDU/CSU ohne besondere Anstrengungen (oder auch Leistungen) an den Sozialdemokraten vorbei — zumindest in den Erhebungen der Umfrageinstitute, von Forsa bis Aliensbach, von der Forschungsgruppe Wahlen bis dimap. Es ist nach wie vor also keineswegs sicher, dass die SPD nach dem 22. September in die Bundesregierung zurückkehren, abermals den Kanzler dieser Republik stellen wird. Indes: Dass die Sozialdemokraten derzeit überhaupt regieren, ist im Grunde überraschend genug. Denn in den späten achtziger und frühen neunziger Jahren gab es genug brillante Denker und kluge Deuter des Politischen, die das Ende der sozialdemokratischen Ära ausgerufen hatten. Von einer strukturellen Mehrheitsunfahigkeit der Sozialdemokraten war auch in Pressekommentaren, ebenso in Politologenbeiträgen häufig genug die Rede.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Walter, F. (2004). Vom Wählerspagat zur Neuen Mitte. In: Abschied von der Toskana. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93543-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93543-4_3
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Print ISBN: 978-3-531-14268-5
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