Zusammenfassung
Da liegen sie nun im Staub, die deutschen Sozialdemokraten, nach den vernichtenden Niederlagen bei den Landtagswahlen in Niedersachsen und Hessen vom 2. Februar 2003. Und es wird noch eine schlimme Woche für sie geben. Die Zeitungslektüre jedenfalls dürfte ihnen wenig Freude bereiten. Überall werden sie auf die Begriffe „historisches Desaster“, „Kanzlerdämmerung“, „Niedergang“ etc. stoßen, wenn im medialen Kommentar von ihrer Partei die Rede ist. Das wird die sowieso schon reichlich verunsicherten Sozialdemokraten noch weiter verschrecken und verwirren. Das, was man zuletzt gerne als Kakophonie bezeichnet hat, wird erst jetzt so richtig ausbrechen. Die Kanzlerleute werden die Reformrhetorik reaktivieren; die gewerkschaftsnahen Traditionstruppen werden eben das lautstark verdammen; die Restlinken werden wieder einmal von neuen Visionen murmeln; und zwei oder drei einst prominente und nunmehr lediglich sentimentale Sozialdemokraten werden tatsächlich erneut flammende Plädoyers für die Reintegration des Oskar Lafontaine in die deutsche und internationale Arbeiterbewegung halten.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Walter, F. (2004). Verschreckt und verwirrt. In: Abschied von der Toskana. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93543-4_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93543-4_15
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14268-5
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