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Geist — Kultur — Markt Zur wissenschaftsgeschichtlichen Symptomatologie der Allgemeinen Literaturwissenschaft

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Allgemeine Literaturwissenschaft
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Zusammenfassung

Vor nicht übermäßig langer Zeit galt Wissenschaftsgeschichte noch als „Innovationsvorgabe“.1 Vielleicht läßt sich vom Impuls eines solchen Programms etwas selbst in eine Zeit hinüberretten, die, im Alltag, in der Wissenschaft und in den davon vornehmlich profitierenden Medien selbst, gebannt auf das zu starren scheint, was sie selbstbeschreibend das Medienzeitalter (die Mediengesellschaft...) nennt. Dabei mag zur Hoffnung Anlaß geben, daß die wuchernden und die Literaturwissenschaft anscheinend unaufhaltsam überrollenden Medientheorien inzwischen das Bedürfnis nach einer „Rasterfahndung“ (Siegfried J. Schmidt, mündliche Mitteilung) hervorgetrieben haben, welche die innerhalb von etwa zwei Jahrzehnten ins Kraut geschossenen medientheoretischen Ansätze erst einmal, vor aller weiteren inflationären ‘Ausdifferenzierung’, systematisch erfassen müßte. Noch bevor die Entwicklung von der Literatur- zur Medienwissenschaft, von dieser über die Kulturwissenschaft zur umfassenden „Medienkulturwissenschaft“ (Jörg Schönert) sich einigermaßen ausgerundet hat, scheint sich ein latenter Überdruß in den diesbezüglichen Versuchen und ihrem sich selbst verzehrenden Innovationsgehabe eingenistet zu haben. Anderen Ländern sind vergleichbare Erscheinungen nicht fremd: Angesichts einer Überflutung der Geisteswissenschaften mit medien- oder gesellschaftskritischen „agendas“ aller Art haben allergische Reaktionen in den USA etwa nicht lange auf sich warten lassen.2

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Referenzen

  1. Vgl. Der Diskurs der Literatur- und Sprachhistorie. Wissenschaftsgeschichte als Innovationsvorgabe. Hg. Bernard Cerquiglini, Hans Ulrich Gumbrecht. Frankfurt am Main 1983.

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  2. Vgl. z.B. John M. Ellis: Literature Lost: Social Agendas and the Corruption of the Humanities. New Haven 1997; What’s Happened to the Humanities. Hg. Alvin Kernan. Princeton 1997 (Kernans Buch, The Death ofLiterature. New Haven 1990, hatte, wie es scheint, das Medienzeitalter und seine literarisch angeblich einschneidenden Folgen noch etwas freudiger begrüßt). Inzwischen wird der Spieß gelegentlich auch schon vollends umgedreht: Manche Literatur- und Medienwissenschaftler, die ganz praktisch als Computerwissenschaftler gearbeitet haben, sind vom kulturell-imaginativen ‘Kapital’ und Potential der Literatur mehr überzeugt als viele aus jener Gruppe, die von der Literaturwissenschaft in die Medienwissenschaft übergelaufen sind. Vgl. Leroy F. Searle: „Technology and the Perils of Poetry; Or, Why Criticism Never Catches Up“: In: Institutions and Originality. Seattle WA 1998 (= The Walter Chapin Simpson Center for the Humanities. Occasional Papers, 1), 47&#x201364.

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  3. Karl Heinz Bohrer: Ein bißchen Lust am Untergang. Englische Ansichten [11979]. Frankfurt am Main 1982, 113&#x2013120 („Die Europäische Dekadenz und Wir“ [d.i. die Deutschen]). Vgl. die reichhaltige Literatur, die David Coates diskutiert (The Question of UK Decline. The Economy, State and Society. Hemel, Hampstead 1994), vor allem die Diskussion kulturell-ökonomisch-sozialer-technologischer Zusammenhänge (139&#x2013151). Ebenso interessant wie problematisch in solchen Zusammenhängen auch Charles Hampden-Turner und Fons Trompenaars: The Seven Cultures of Capitalism. Value Systems for Creating Wealth in the United States, Britain, Japan, Germany, France, Sweden, and the Netherlands [New York 1993]. London 1994. Irgendwie scheint in der Außenwahrnehmung die deutsche Krankheit, was immer sie sein mag, freilich doch fortzurumoren: In einer Liste „The Hot New Tech Cities“ (Newsweek, 9. Nov. 1998, 29&#x201339) werden unter den ernstzunehmenden Konkurrenten bzw. Nachfolgern von Silicon Valley Austin (Texas), Boston, Bangalore, Cambridge (England), Seattle, Singapore, Helsinki, Sophia-Antipolis und Tel Aviv, aber keine deutsche Stadt geführt (was zumindest die Münchner ärgern dürfte).

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  4. Vgl. Daniel Fallon: The German University. A Heroic Ideal in Conflict with the Modern World. Boulder CO, 1980, 3. Dazu vergleichend die Studie des Begründers des Institute for Advanced Studies in Princeton: Abraham Flexner: Universities. American, English, German. New York, London, Toronto 1930.

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  5. So die bekannte Formulierung Diltheys (in: Gesammelte Schriften. Bd. V: Grundlegung der Wissenschaften vom Menschen, der Gesellschaft und der Geschichte. Göttingen, Stuttgart 1974, 319). In Gadamers Wahrheit und Methode liest man das noch ganz ähnlich.

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  6. Vgl. Georg Bollenbeck: Bildung und Kulur. Glanz und Elend eines deutschen Deutungsmusters. Frankfurt am Main 1995. Wenn ich an dem materialreichen Buch etwas auszusetzen habe, dann, daß es 1.) Glanz und Elend nicht pointiert genug auf die Geisteswissenschaften ausdehnt, und 2.), daß es trotz der eher im Blick auf die Vorgeschichte international gehaltenen Einleitung, unvermeidlich wohl, wieder stärker auf die Binnenperspektive zusteuert, in der diese Geschichte ihr ‘deutsches’ Pathos behält. Das gilt auch für viele wiederum materialreiche und in sich aufschlußreiche Essaysammlungen zu den Geisteswissenschaften. Vgl. programmatisch Die sog. Geisteswissenschaften. Innenperspektiven. Hg. Wolfgang Prinz, Peter Weingart. Frankfurt am Main 1990. In der internationalen Perspektive (wie sie früher einmal Max Weber repräsentierte und wie sie neuerdings von interkulturellen Ansätzen auch zu Typen des Kapitalismus und der dazugehörigen Kulturen aufgenommen wird) verlieren die deutschen Geschichten schnell jene — gewiß irgendwie immer noch faszinierende, aber auch zum Achselzucken verleitende — Aura, die man in immer neue Funktionszuweisungen (`Technikfolgenabschätzung’ und dergl.) transformieren zu können glaubt.

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  7. Verkürzt deswegen, weil die Welt natürlich immer schon, und zwar oft sehr raffiniert, medialisiert war. Ein explizites Bewußtsein davon hat sich natürlich je nach kulturellen Bedingungen sehr unterschiedlich ausgebildet und war für das literarisch orientierte 19. Jahrhundert wenig zu gebrauchen. Daraus freilich großartige Schlüsse auf die sog. Medienrevolutionen des 20. Jahrhunderts zu ziehen, ist eine leicht aktualistisch geratende Art, die eigene Zeit in Gedanken zu verfassen. Zur Expansion des Literarischen und seiner Tendenz, im 19. Jahrhundert das Terrain des Imaginativen und Kreativen, damit des kulturell Wertvollen zu besetzen vgl. für den englischsprachigen Bereich Raymond Williams: Keywords. A Vocabulary of Culture and Society. Rev. ed. New York 1983, s.v. „art“ und „literature“. Das schließt eine erhebliche Dynamik anderer (z.B. auch inter-)medialer Entwicklung selbstverständlich nicht aus. Im Gegenteil — nur ist deren Autorität kultureller Selbstbeschreibung weniger ausgebildet. Gleichwohl ließe sich etwa Oscar Wilde als hochaktueller Fall produktiver Simulation behandeln.

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  8. Das ausschließlich literatur- und sprachorientierte sog. Weinrich-Iser-Modell der Gymnasial-Lehrerausbildung in den 70er Jahren kann als Vorform des hier traktierten, zumindest implizit kultur- und mediengeschichtlich codierten Problems gelten. Mit dem Weinrich-Iser-Modell teilt mein Aufsatz freilich zumindest die Konsequenz, daß Schulfächer und Fachorientierungen in ihren traditionellen und großenteils noch gegenwärtigen Formen kaum sinnvoll miteinander gekoppelt sind oder werden können.

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  9. Ulrich Schulz-Buschhaus: „Die problemreiche Internationalität der Literaturwissenschaft. Kritische Anmerkungen zur Situation einer verunsicherten Disziplin“. In: Sprachkunst 27 (1996), 315&#x2013334, hier: 317. Der Aufsatz konzentriert sich auf eine Diskussion des Bandes Wie international ist die Literaturwissenschaft? Methoden- und Theoriediskussion in den Literaturwissenschaften: Kulturelle Besonderheiten und interkultureller Austausch am Beispiel des Interpretationsproblems. Hg. Lutz Danneberg, Friedrich Vollhardt. Stuttgart, Weimar 1995.

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  10. Mögliche Einblicke in solche recht schwer im Sinne westlicher Theorie zu thematisierenden Sachverhalte gibt es viele. Vgl. z.B. für China und Japan Steven Van Zoeren: Reading, Exegesis, and Hermeneutics in Traditional China. Stanford 1991, sowie Karatani Kojin: Origins of Modern Japanese Literature. Durham, London 1993 (mit einem freilich nicht allzu hilfreichen ‘Vorwort’ von Fredric Jameson). Vielfach informativ zumindest ist Earl Miner: Comparative Poetics. An Intercultural Essay on Theories of Literature. Princeton 1990. Auf die „tiefe Perplexität“, die sich im Umgang mit chinesischer und japanischer ‘Literatur’ leicht dann einstellt, wenn man sie nicht mit glatter europäischer Rhetorik ausbügelt, verweist auch Schulz-Buschhaus: „Die problemreiche Internationalität der Literaturwissenschaft“ (= Anm. 9), 320.

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  11. Stanley Fish: „Profession Despise Thyself: Fear and Self-Loathing in Literary Studies“. In: Ders.: Doing What Comes Naturally. Change, Rhetoric, and the Practice of Theory in Literary and Legal Studies. Oxford 1989, 214. Dieser — m.E. zentrale, weil in den USA vor allem auch machtpolitisch virulente — Gesichtspunkt wird in dem ansonsten sehr lesenswerten Essayband von Christoph Bode (Den Text? Die Haut retten! Bemerkungen zur „Flut der Interpretationen“ und zur institutionalisierten Literaturwissenschaft. Graz 1992, bes. 25 ff.) übersehen.

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  12. Erich Rothacker: Logik und Systematik der Geisteswissenschaften [1927]. München 1965, 3 f. und 137. Zit. als „Rothacker“ im folgenden in () im Text.

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  13. In dieser Hinsicht hält die Aktualität von Helmut Schelskys Einsamkeit und Freiheit. Idee und Gestalt der deutschen Universität und ihrer Reformen. Reinbek bei Hamburg 1963, bes. 211 ff., unvermindert an.

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  14. Arnold Gehlen: Wirklicher und unwirklicher Geist. Hg. Lothar Samson. Frankfurt am Main 1978 (= Philosophische Schriften, Bd. 1), 343.

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  15. Zu detaillierten Nachweisen vgl. meinen Aufsatz „Problemgeschichte(n)“. In: Geisteswissen — vom wissenschaftspolitischen Problem zur problemorientierten Wissenschaft. Hg. Ernst Müller, K. Ludwig Pfeiffer, Benno Wagner. Frankfurt am Main 1991, 129&#x2013146.

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  16. Heimito von Doderer: Die Dämonen. Nach der Chronik des Sektionsrates Geyrenhoff. Roman [1956]. München 1985, 203 f.

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  17. Gelegentliche Gedanken über Universitäten: von J. J. Engel, J. B. Erhard, F. A. Wolf, J G. Fichte, F. D. E. Schleiermacher, K. F. Savigny, W. v. Humboldt, G. F. W. Hegel. Hg. Ernst Müller. Leipzig 1990. Zit. als „Müller“ im folgenden in () im Text.

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  18. Vgl. dazu auch den aufschlußreichen Aufsatz von Eberhard Lämmert: „Zur Praxis der Humanwissenschaften in einer prosperierenden Industriegesellschaft“. In: Geisteswissen (=Anm. 15), 21&#x201338, hier: 24 f Ähnlich aufschlußreich Lämmerts Hinweise auf die Umtaufe der meisten Technischen Hochschulen in Universitäten nach dem Zweiten Weltkrieg. Ob sich Lämmerts Analysen im Kontext einer nicht mehr so prosperierenden Industriegesellschaft teilweise ändern würden, wage ich nicht zu beurteilen.

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  19. Vgl. dazu z.B. Dieter Claessens, Karin Claessens: Kapitalismus als Kultur: Entstehung und Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt am Main 1979, 140&#x2013154 („Flankierende Kräfte“).

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  20. Die Geschichten, die in diese Gegenwart führen, hat am besten wohl immer noch Robert Weimann: ‘New Criticism ’ und die Entwicklung bürgerlicher Literaturwissenschaft. Halle 1962 (zu Babbitt etwa 45), erzählt. Zit. als „Weimann“ im folgenden in () im Text. Bei Hirsch werden die hinter methodologischer Korrektheit liegenden Interessen in The Aims of Interpretation (1976) bereits sehr viel deutlicher, von späteren Schriften ganz zu schweigen.

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  21. Symptomatisch dafür mag die vor langer Zeit geäußerte und relativ überzeugend vorgetragene Ansicht von Rudolf Walther Leonhardt (77mal England. Panorama einer Insel. München 1957, 94–102) stehen, das englische Theater sei im allgemeinen weit weniger literarisch’ als das mit etwa Schillerschen Geboten befrachtete deutsche. Inwieweit eine germanistisch-literaturwissenschaftlich stabilisierte Sicht des deutschen Theaters seit dem späten 18. Jahrhundert auch das deutsche Medienspektrum im weiteren Sinne verzerrt, macht das historische Geschütz deutlich, welches Ute Daniel in ihrer Habilitationsschrift aufgefahren hat: Hoftheater. Zur Geschichte des Theaters und der Höfe im 18. und 19. Jahrhundert. Stuttgart 1995.

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  22. Vgl. dazu die den Sachverhalt sicherlich verkürzende, aber weithin auch treffend charakterisierende Studie von Richard Ohmann: English in America. A Radical View of the Profession. With a chapter by Wallace Douglas. New York 1976, sowie die Diskussion beispielsweise bei Gerald Graff: Literature Against Itself. Literary Ideas in Modern Society. Chicago, London 1979, Kap. 4 („English in America“), bes. 104109. Zit. als „Graff“ im folgenden in () im Text.

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  23. Einen (noch radikaleren) Vorläufer für Leavis im 19. Jahrhundert kann man mit John Ruskin namhaft machen. Konfrontiert mit dem, was er für das völlige Auseinanderdriften von Ästhetischem und Moralischem hält, weiß Ruskin kaum noch Texte aufzubieten, deren Lektüre aus irgendeinem ernstzunehmenden (vor allem natürlich wiederum moralischen) Grund lohnt. Vgl. The Literary Criticism of John Ruskin. Ed. Harold Bloom. Garden City NY 1965, bes. 337 f., 360 und 385.

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  24. Ernst Cassirer: The Logic of the Humanities. Übers. Clarence Smith Howe. New Haven, London 1960, „Naturalistic and Humanistic Philosophies of Culture“, 3&#x201338, hier: 31. Zit. als „Cassirer“ im folgenden in () im Text.

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  25. Stanley Fish: Professional Correctness. Literary Studies and Political Change. Oxford 1995.

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  26. Vgl. dazu die nahezu klassischen Werke von Raymond Williams: Culture and Society 1780–1950. London 1958 (mit neuem Nachwort: Harmondsworth 1963); ders: The Long Revolution. London 1961 (mit neuem Vorwort: Harmondsworth 1965). Heute fragen sich andere natürlich, ob damit nicht der ‘Niedergang’ Großbritanniens zusammenhängt; vgl. Coates: The Question of UK Decline (= Anm. 3).

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  27. Vgl. dazu die Kritik an einem klassen- und medienspezifischen Anglozentrismus bei Robert Crawford: Devolving English Literature. Oxford 1992, bes. 11 ff., 24 f. und 272 f: Zur Erfindung von ‘Taditionen’ in weiteren (kultur-)geschichtlichen Bereichen vgl. The Invention of Tradition. Ed. Eric Hobsbawm, Terence Ranger. Cambridge 1983, oder Myths of the English. Ed. Roy Porter. Cambridge 1992.

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  28. Zu einer neueren Episode dieser Art vgl. Richard Lewin: New Readings vs. Old Plays. Recent Trends in the Reinterpretation of English Renaissance Drama. Chicago, London 1979. Zu weiterer Literatur vgl. meinen Aufsatz „Der Denkstil Hamlets. Theorie und Praxis der Geschichtlichkeit eines Dramas“. In: Jahrbuch der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft West (1982), 99–118, Anm. 1 — ein Aufsatz, in dem ich, Dionysos sei’s geklagt, eher die literarisierende Tradition fortgesetzt habe. Ulrich Suerbaum (Shakespeares Dramen. Düsseldorf, Bern, München 1980, 9) vermerkt wohl zutreffend, daß „die Diskrepanz zwischen dem gespielten und dem gelesenen Shakespeare [...] noch nie so groß gewesen“ sei.

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  29. Vgl. dazu den durchaus Derrida-freundlichen Samuel Weber mit dem Aufsatz „The Limits of Professionalism“. In: Ders.: Institution and Interpretation. Minneapolis 1987, 18&#x201332, bes. 19.

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  30. Niklas Luhmann: „Kultur als historischer Begriff“. In: Ders.: Gesellschaftsstruktur und Semantik. Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft. Bd. 4. Frankfurt am Main 1995, 31&#x201354, hier: 54. Vgl. dagegen die weitaus sensibleren Beobachtungen von Heinz Schlaffer zu quasi eingebauten psycho-und kulturpathologischen Tendenzen einer ebenso monomanischen wie monomedialen Philologie in Poesie und Wissen. Die Entstehung des ästhetischen Bewußtseins und der philologischen Erkenntnis. Frankfurt am Main 1990, Kap. III/4 („Philologie als Lebensform“) und 160, 191, 213, 221 und 224.

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  31. Vgl. zu Adorno Heinz Steinert: Adorno in Wien. Über die (Un-)Möglichkeit von Kunst, Kultur und Befreiung. Wien 1989, und: Ders.: Die Entdeckung der Kulturindustrie oder: Warum Professor Adorno Jazz-Musik nicht ausstehen konnte. Wien 1992. Vgl. Deweys scharfes Urteil („out of place and stupid“) über die o.g. Unterscheidungen (John Dewey: Art as Experience. New York 1934, Reprint 1980, 227). Zu Hegel vergleiche man vor allem im dritten Teil der Ästhetik die Auslassungen zu den romantischen Künsten, besonders Musik, Poesie bzw. dramatische Poesie.

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  32. Dietrich Schwanitz: Englische Kulturgeschichte 1500 bis 1914. Frankfurt am Main 1996.

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  33. Eine etwas gekürzte, dafür aber mit Illustrationen gewürzte Version erschien 1996 beim Eichhorn Verlag in Frankfurt am Main. Ähnliche Einwände ließen sich gegen Luhmanns Die Kunst der Gesellschaft. Frankfurt am Main 1995, vorbringen.

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  34. Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe. Hg. Giorgio Colli, Mazzino Montinari. Bd. 7: Nachgelassene Fragmente 1869–1874. München, Berlin, New York 1988, 813.

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Pfeiffer, K.L. (1999). Geist — Kultur — Markt Zur wissenschaftsgeschichtlichen Symptomatologie der Allgemeinen Literaturwissenschaft. In: Zelle, C. (eds) Allgemeine Literaturwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93525-0_10

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