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Methodische Grundlegung: Zur Konzeptualisierung der Dauer von Armut

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Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 153))

Zusammenfassung

Bislang wurden die institutionellen Rahmenbedingungen individueller Sozialhilfeverläufe untersucht. Dabei wurden insbesondere der Lebenslaufbezug der Sozialhilfe und die Zeitvorgaben des BSHG herausgearbeitet. Wie lange soll also Sozialhilfebezug dauern? Nun sollen einige methodische Probleme behandelt werden, die sich bei einer Analyse der Dauer von Armutslagen stellen: Welche Möglichkeiten gibt es, die Dauer des Sozialhilfebezugs zu messen? Nach welchen Kriterien sollen Kurz- und Langzeitbezug voneinander abgegrenzt werden? Diese Aspekte wurden in den bisherigen Armutsstudien weitgehend vernachlässigt.

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Literatur

  1. Vgl. zur Erhebung der Dauer in der reformierten Statistik und zur Statistikreform insgesamt Buhr u.a. (1992), Wolff/Beck (1993), Beck/Seewald (1994) und BT-DRS (12/4401).

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  2. Soweit aus den einzelnen Studien ersichtlich, ist hiermit immer die Nettodauer gemeint.

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  3. Wie in der Einleitung gezeigt wurde, bestand die Sozialhilfeklientel damals zu einem relativ größeren Teil aus älteren Menschen, bei denen Ausstiege aus der Sozialhilfe kaum erwartbar sind. Mit den heute überwiegenden jüngeren und mittleren Jahrgängen und den Arbeitslosen sind nicht nur kürzere Dauern der Sozialhilfe, sondern auch Unterbrechungen des Bezugs wahrscheinlicher geworden.

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  4. Zu den sozialpolitischen Funktionen der Dauermessung vgl. Buhr/Leibfried (1993).

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  5. Vgl. etwa Wenzel/Leibfried (1986: 35) oder den Bericht über den ersten gesamtdeutschen Armutsbericht des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Weser-Kurier vom 21. Januar 1994: “Überproportional von Armut betroffen sind in West- wie in Ostdeutschland Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Beide Gruppen haben auch vom Rückgang der Armutsquote in Ostdeutschland nicht profitiert und drohen auf Dauer ausgegrenzt zu bleiben.”

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  6. Für die USA fand Ellwood (1986a: 11 ff.), daß 40 Prozent der untersuchten Sozialhilfeempfängerinnen mehr als eine Episode aufwiesen. Frauen mit kürzeren ersten Episoden hatten dabei eher eine zweite Episode als solche mit längeren. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Sozialhilfeepisode war nach zwei Jahren der Unabhängigkeit von Sozialhilfe äußerst gering. Auch Gottschalk und Wolf (o.J.: 11) berichten, daß die Wahrscheinlichkeit, erneut Sozialhilfebezieher zu werden, mit der Dauer der Unabhängigkeit von Hilfe sinkt. Obwohl Mehrfachbezug somit ein häufiges Phänomen ist, herrscht in den USA weiterhin der “single spell”-Ansatz vor (z.B. Duncan u.a. 1992).

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  7. Eine ähnliche Typologie wurde von Salonen (1993: 147) vorgelegt. Er unterscheidet vier zeitbezogene Typen von Armut: “occasional” (einmalig, kurz), “permanent” (einmalig, lang), “sporadic” (mehrfach, kurz) und “recurrent” (mehrfach, lang).

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  8. Armutsschwellen oder Armutsgrenzen allgemein legen dagegen bestimmte Standards fest, etwa eine bestimmte Einkommenshöhe, deren Unterschreiten zu Armut führen soll. Auch hier gibt es, wie bereits erwähnt, verschiedene Konzepte: Objektive Konzepte beruhen auf beobachtbaren und mittels Indikatoren meßbaren Aspekten der Lebenslage, subjektive auf der Definition und Bewertung der Situation durch die Betroffenen selbst. Absolute Armutsgrenzen gehen von einem Subsistenzmini-mum aus; relative Konzepte setzen die soziale Lage eines Individuums in Beziehung zur Lebensweise oder Lebensqualität anderer gesellschaftlicher Gruppen (vgl. Friedrich u.a. 1979: 17 ff., Hauser/Hübinger 1993: 71 ff., Schäuble 1984 und Hagenaars 1986). Ein umfassendes “Schwellenwertkonzept”, das vom Konzept der relativen multiplen Deprivation ausgeht, wurde von Townsend (1970, 1979) vorgelegt. Hier soll das Ressourcenniveau festgestellt werden, ab dem Individuen und Familien von bestimmten Aktivitäten, gesunder Ernährung usw. ausgeschlossen sind. “We assume that the deprivation index will not be correlated uniformly with total resources at the lower levels and that there will be a ‘threshold’ of resources below which deprivation will be marked” (Town-send 1970: 29).

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Buhr, P. (1995). Methodische Grundlegung: Zur Konzeptualisierung der Dauer von Armut. In: Dynamik von Armut. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 153. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93522-9_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93522-9_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12633-3

  • Online ISBN: 978-3-322-93522-9

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