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Zusammenfassung

Keine der klassischen Reichstagsparteien übte auf die Jugend eine so geringe Anziehungskraft aus wie die als wirtschaftsnah geltende DVP. Als Erbin der Nationalliberalen Partei konnte sie zwar den Appell an nationale Ideen nutzen, um den jugendlichen Bedarf an Idealismus zu decken; die “vaterländische” Position war jedoch schon in stärkerem Maße von den Deutschnationalen und von völkischen Splitterparteien besetzt. Und ihre liberale Komponente machte die Volkspartei bei einer derart antimaterialistisch eingestellten Generation, wie sie die deutsche Jugend nach dem Ersten Weltkrieg darstellte, vollends unglaubwürdig.1 Um Jugendliche zu werben und in ihren Reihen zu halten, mußte sich die Partei schon darum bemühen, mit ihren Adressen die Mentalität dieser Altersgruppen zu treffen. Sie zeigte sich keinesfalls darin verlegen, die richtigen Reizworte anzuwenden. Die Richtlinien über die Ziele der DVP-Jugend vom Dezember 1922 verbanden beispielsweise in ihrem Vokabular den politischen Appell mit der idealistischen Gedankenführung der jungen Generation.2

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Literatur

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Krabbe, W.R. (1995). Die Jugend der Deutschen Volkspartei. In: Die gescheiterte Zukunft der Ersten Republik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93507-6_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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