Die Fabrik der Zukunft: Abgeflachte Hierarchien und Rückverlagerung von Verantwortung an den Arbeitsplatz

Zusammenfassung

Dieser Kommentar liest sich wie ein aktueller Beitrag anläßlich der Herausforderungen, denen sich die europäische Automobilindustrie gegenwärtig ausgesetzt sieht. Doch erschien er bereits vor über 70 Jahren (Weltwirtschafts-Zeitung, Nr. 20/1919), wobei lediglich amerikanisch/Amerikaner durch japanisch/Japaner und Massenproduktion durch Produktionsmethoden ersetzt wurde, und belegt, daß die derzeitigen Umstrukturierungen in der Weltautomobilindustrie und insbesondere die Herausforderungen für die europäischen Produzenten historisch keineswegs einmalig sind. Die überragende Stellung, die die Automobilindustrie der Vereinigten Staaten damals besaß, kommt in folgenden Zahlen zum Ausdruck: In ganz Europa gab es 1917 etwa 522.000 Automobile, während in den USA bereits 4,2 Millionen Fahrzeuge verbreitet waren. Oder anders ausgedrückt: In den USA entfiel im Jahre 1917 bereits auf je 29 Einwohner ein Automobil, in England auf 268, in Frankreich auf 402 und in Deutschland (1914) auf je 684 Einwohner.

„Die europäischen Kraftwagenfabriken haben heute die Vorzüge der japanischen Fabrikation längst erkannt; in Deutschland, England, Frankreich und Italien geht man in steigendem Maße zu den japanischen Produktionsmethoden über, um sich der drohenden Massenkonkurrenz der japanischen billigen Wagen zu erwehren... . Eine andere Frage aber ist die, ob die europäischen Fabriken auch auf dem Welt­markt den Wettbewerb mit den Japanern bezüglich der Billigkeit ihrer Wagen er­folgreich aufnehmen können“.