Zusammenfassung
Die Rentendiskussion ist heute weit stärker als in den 80er Jahren politisch gespalten. Den einen erscheint die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) langfristig in ihrer Existenz bedroht. Mit Beitragssätzen von 35–40% im Jahre 2030 und horrenden Altenlastquotienten wird belegt, daß die Funktionsfähigkeit des Rentensystems bald nicht mehr gewährleistet werden könne. Diejenigen, die heute ins Erwerbsleben eintreten, könnten nicht mehr damit rechnen, eine Rente mit Lebensstandard sichernder Funktion zu erhalten. Neben den demographischen Belastungen sei es zudem die nicht mehr hinzunehmende „Transferausbeutung“, die Familien mit Kindern und künftige Generationen in großem Ausmaße belaste. Wenn nicht eine grundlegende Wandlung eintrete, sei der Zusammenbruch der Rentenversicherung programmiert und eine Beibehaltung des bisherigen Rentensystems nicht mehr finanzierbar. So das Szenario der Sozialstaatsdämmerung.
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Nullmeier, F., Rüb, F.W. (1994). Erschöpfung des Sozialversicherungsprinzips? Gesetzliche Rentenversicherung und sozialstaatlicher Republikanismus. In: Riedmüller, B., Olk, T. (eds) Grenzen des Sozialversicherungsstaates. Leviathan, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93496-3_3
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