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Part of the book series: Gabler Edition Wissenschaft ((GEW))

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Zusammenfassung

Zur Bestimmung eines pragmatisch gültigen entwicklungspolitischen Zielbündels bieten sich drei Ansatzpunkte an (1): Das Leitbild entwickelter Gesellschaften, die Zielartikulationen in den Entwicklungsländern selbst und supranationale Programme. Die Ausschöpfung jeder dieser Quellen ist mit begrifflichen und inhaltlichen Risiken verbunden (2). Angebbar sind jedoch mehrere allgemein gültige Anforderungen an den Entwicklungsbegriff:

  • Im Sinne der angestrebten pragmatischen Gültigkeit des Gesamtmodells erscheint es am vielversprechendsten, das Zielbündel “Entwicklung” empirisch zu ermitteln, und zwar mittels einer Rezension artikulierter Zielvorstellungen, wie sie z.B. in Form von Programmen, Konventionen und Absichtserklärungen vorliegen, sowohl von internationalen Organisationen als auch von nationalen Parteien, Verbänden, Gewerkschaften usw.

  • Modernisierung im Sinne von bewußt reflektierten und gesteuerten Wert- und Verhaltensänderungen gesellschaftlicher Subsysteme soll darin Platz haben, denn sie ist, jenseits aller ideologischen Mißbräuche und unabhängig vom jeweiligen Systemrahmen, notwendige Bedingung jeder Entwicklung.

  • Die sozialen Menschenrechte gehören in jedem Fall dazu. Sie dürfen als weltweit und systemübergreifend anerkannt gelten, wenn auch längst nicht verwirklicht.

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Literatur

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Oefner-Py, S. (1995). Die finale Analyse entwicklungspolitischer Ziele. In: Entwicklung in einem internationalen sozio-ökonomischen System. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93473-4_2

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