Zusammenfassung
Dem Begriff der politischen Partizipation kommt in verschiedenen Politikkonzepten eine unterschiedliche Bedeutung zu. Max Kaase betont, dass vor dem Hintergrund der stärkeren Verknüpfung gesellschaftlicher und politischer Phänomene nahezu jede Aktivität als politisch gelten kann: “Angesichts der engen Verflochtenheit gesellschaftlicher und politischer Erscheinungen in modernen Gesellschaften kann fast jedes Handeln, auch innerhalb eines explizit nichtpolitisch abgegrenzten Umfeldes, politische Dimensionen im Sinne von politischer Bedeutsamkeit annehmen.” (Kaase 1997, 160). Da ein solcher Begriff von politischer Beteiligung aber nahezu jedes menschliche Handeln erfassen würde, trägt er nach Kaase wenig zu einer definitorischen Klärung bei. In der Politikwissenschaft wurde “politische Partizipation” deshalb in dem Sinne präzisiert, “daß darunter nur solche Handlungen gefaßt werden, die motivational (im Sinne von zweckrational) bewußt mit der Erreichung eines politischen Ziels verknüft sind [...].” (Ebd.) Eine weitere für den Kontext dieser Arbeit bedeutsame Differenzierung nimmt Rainer-Olaf Schultze vor. Er unterscheidet zwischen eben diesem instrumentellen und einem normativen Verständnis politischer Partizipation.
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Literatur
Zur genaueren Definition der Staatsbürgerrolle vgl. Uehlinger: “Bei der ‘Staats-bürgerrolle’ geht es um diejenigen Formen politischer Partizipation, die weit verbreitet sind und die teilweise wohl gar nicht als politische Aktivität wahrgenommen werden: Diskutieren über Politik, Äußern der eigenen Meinung, Versuch andere zu überzeugen. Zu dieser niedrigen Aktivitätsstufe gehört auch das Wählen. Wesentlich ist bei dieser Partizipationsform, daß der mögliche Einfluß des einzelnen Bürgers auf politische Entscheide über die Wahl von Abgeordneten äußerst gering ist. Dies trifft auch für das Diskutieren über Politik in dieser allgemeinen Form zu: Der Einfluß auf die Politik ist nur sehr indirekt und wird zweifelsohne auch so wahrgenommen.” (Uehlinger 1988, 129)
Auf den Unterschied zwischen politischen Konzepten, die auf eine gleichberechtigte Teilnahme der Bürger und Bürgerinnen an politischen Prozessen abzielen und pädagogischen Modellen, die junge Leute erst zur politischen Partizipation befähigen sollen, wird in der Diskussion der qualitativen Befunde dieser Studie noch detailliert eingegangen. (Vgl. Kap. 9)
Zur Mitwirkung von Kindern bei der Stadtplanung vgl. z.B. Apel/ Pach (1997).
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Burdewick, I. (2003). Dimensionen politischer Partizipation. In: Jugend — Politik — Anerkennung. Schriftenreihe. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93460-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93460-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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