Zusammenfassung
„Schweig“, läßt Max Frisch im Homo faber Hanna, die Frau des Walter Faber, sagen, „Schweig, es wird alles so klein, wenn du darüber redest“. Einen solchen Walter Faber kennen wir alle. Der kann viele Minuten lang über eine noch bessere Zugverbindung, über die Vorzüge einer Automarke, über die Leistungsfähigkeit eines neuen Software-Programms reden. Doch Hanna, stellvertretend für viele, sagt: „Du redest, doch du sagst nichts.“ Ist diese Sprachlosigkeit gemeint? Die individuelle, die das Denken und Reden des einzelnen Ingenieurs verengt auf das Funktionierende, auf Fakten und Sachen? Die den Ingenieur, von seiner Technik geprägt, nur noch in den Kategorien von Technik reden und handeln läßt? Mit Max Frisch: Der die Technik als Kniff nutzt, die Welt so einzurichten und zu sehen, daß er sie nicht erleben muß? Wollen wir über diese Gefährdung des Ingenieurs, gegenüber anderen Menschen individuell in diesem Sinne sprachlos zu werden, diskutieren?
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Duddeck, H. (1999). Die Sprachlosigkeit der Ingenieure. In: Duddeck, H., Mittelstraß, J. (eds) Die Sprachlosigkeit der Ingenieure. Ladenburger Diskurs. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93359-1_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2245-5
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