Zusammenfassung
Es war eine historische Wahl — insbesondere für die deutsche Sozialdemokratie —, darin sind sich nahezu alle Beobachter einig. Die Frage stellt sich, ob damit auch eine politische Wasserscheide überschritten wurde, die Sozialdemokratie in eine neue Dimension eingetreten, ein „party realignment“ nach langem „dealignment“ zu beobachten ist: Hat also nach vielen „normalen“ Wahlen eine „kritische Wahl“ die Karten grundsätzlich neu gemischt, dämmert eine kopernikanische Wende der Parteienkonstellation herauf? Oder war es einfach nur eine glückliche Konstellation, ein „kairös“, aus einem abgewirtschafteten politischen Gegner, einem ausnahmsweise perfekten Mobilisieren der Stammwähler und dem Faszinieren der maximalen Wechselwählerschaft? Kopernikanische Kehre oder politischer Ausreißer, das ist die Frage, die ich in diesem Beitrag beantworten will.
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Literatur
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von Alemann, U. (1999). Der Wahlsieg der SPD von 1998: Politische Achsenverschiebung oder glücklicher Ausreißer?. In: Niedermayer, O. (eds) Die Parteien nach der Bundestagswahl 1998. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93356-0_2
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