Zusammenfassung
Die „Fundamente“ des deutschen Wirtschaftssystems, die sich in einem weiten historischen Prozeß entwickelten und die nach 1948 profiliert wurden, geben auch der Gegenwart ihre Konturen. Sie haben sich bislang als relativ resistent gegenüber den wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen erwiesen und der politischen Demokratie Stabilität gesichert. Es soll hier nicht dem Eindruck Vorschub geleistet werden, dies sei nun, angesichts der Jahrhundertwende, plötzlich alles anders. Diese historische Wende ist vielmehr der Anlaß, auf gleichsam evolutionäre Vorgänge, die die Realität des ökonomischen Systems veränderten, aufmerksam zu machen. Daneben gehen allerdings auch revolutionäre Vorgänge vor sich, die geeignet sein können, die „Fundamente“ und ihren inneren Zusammenhang ernsthaft in Frage zu stellen. Das durchschlagendste Beispiel ist die Europäische Währungsunion mit der Abschaffung des „D-Mark-Systems“. So sind die folgenden Kapitel darauf konzentriert, signifikante Veränderungen der Gegenwart zu registrieren und zu diskutieren, um dann in deutlichem Bezug auf die „Fundamente“ des deutschen Wirtschaftssystems zukünftige Chancen und Risiken sowie Erfordernisse einer Wirtschaftspolitik zu erarbeiten, die „Ordnung“ und „Pragmatismus“ ökonomisch angemessen und politisch realistisch verbindet.
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Literatur
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Hartwich, HH. (1998). Veränderte Rahmenbedingungen am Jahrhundertende. In: Die Europäisierung des deutschen Wirtschaftssystems. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93344-7_4
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